Terror trifft mitten in das Herz der Gesellschaft. Es gibt kaum etwas, das die Normalität so dermaßen erschüttert wie ein Terroranschlag. Der Terror zielt nicht nur auf eine Person, er zielt mitten in die Gesellschaft. Den Ausführenden ist es vollkommen egal, wer dabei ums Leben kommt. Sie wollen das Zeichen setzen, dass es jeden jederzeit treffen kann. Sie wollen Angst und Schrecken verbreiten, die Menschen verunsichern. Ihre Botschaft lautet, dass sich niemand mehr sicher fühlen kann. Sie zielen damit mitten in das Herz der Gesellschaft, in das Herz jedes einzelnen Menschen. Angst, Schrecken und Hilflosigkeit erzeugen Verunsicherung, erzeugen Hass. Genau dieser Hass ist es, den die Terroristen säen wollen. Sie wollen die Gesellschaft spalten, wollen, dass der Hass und die Angst uns selbst in eine radikalisierte Gesellschaft treiben, die die Freiheitsrechte einschränkt, die Menschen gegeneinander aufbringt. Und genau das ist es, was wir den Terroristen nicht geben dürfen. Wir müssen trauern, wir müssen solidarisch mit den Opfern und Angehörigen sein, wir müssen reflektieren, wie sich Menschen hier in Österreich radikalisieren konnten, und dagegenhalten. Aber wir dürfen Angst und Hass nicht gewinnen lassen. Wir dürfen uns unsere Freiheit nicht nehmen lassen. Die Gesellschaft muss wachsam bleiben, muss scharf gegen alle radikalen Strömungen vorgehen, aber wir dürfen uns nicht durch Angst und Hass leiten lassen, denn sonst haben die Terroristen gewonnen. Wir, als freie Gesellschaft, als offene Demokratie, sind stärker als Hass und Angst, jeder Einzelne von uns, und genau das gilt es jetzt zu zeigen. Nur so können wir dem Terror ins Gesicht schreien: „Du kannst nicht gewinnen, niemals, denn wir sind stärker!“
Andreas Laszakovits, per E-Mail
Erschienen am Mi, 4.11.2020
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