Beim für ihn wohl letzten EU-Gipfel zeigte der scheidende EU-Kommissionspräsident Juncker vor ein paar Tagen sein wahres Talent ganz offen: sein schauspielerisches Talent. Es war fast Oscar-verdächtig, als er: „Ich werde bis zum Ende meines Lebens stolz darauf sein, Europa gedient haben zu dürfen“ sagte und dabei, von Rührung übermannt und den Tränen nahe, unterbrechen musste. Und dass die EU gemeint war, obwohl er Europa sagte, darüber kann man großzügig hinwegsehen. Diese Verwechslung gehört bei den EU-Schauspielern einfach dazu. Und dass Juncker alles andere als bescheiden ist, das weiß man von ihm, und das bestätigte sich auch, als er sagte: „Es würde zu lange dauern, all die Erfolge aufzuzählen, die ich hatte.“ Oder früher einmal: „Ich nehme mit Vergnügen zur Kenntnis, dass es sehr schwierig ist, mich zu ersetzen.“ Bei einer Persönlichkeit wie Juncker ist es natürlich mit einer einzigen Abschiedsrede nicht getan. Deshalb trat er jetzt vor dem EU-Parlament ans Rednerpult, um auch hier eine aus seiner Sicht positive Bilanz zu ziehen. Er war aber doch so weit, zu sagen: „Ich scheide aus dem Amt, nicht betrübt, aber auch nicht übermäßig glücklich, aber im Gefühl, mich redlich bemüht zu haben.“ Er zeigte dann aber den wahren Weg der EU auf, als er über wieder zunehmenden Nationalismus schimpfte und meinte: „Bekämpft mit aller Kraft den dummen Nationalismus“. Soll heißen, Nationalstaaten gehören abgeschafft. Und niemand von den Abgeordneten widersprach dieser Forderung. Und abgeschafft sollen ja auch die monokulturellen Gesellschaften werden, da sie der gewünschten, ja geforderten multikulturellen Gesellschaft im Wege stehen. Das wurde in der Abschiedsrede allerdings nicht erwähnt. Es gab aber eine nicht geplante Einlage für Juncker: Eine EU-Abgeordnete holte einen Karton mit symbolisierten 500-Euro-Scheinen hervor und sprach die luxemburgischen Steuerspar- und „Steueroptimierungs“-Modelle an, für die Juncker als langjähriger Premierminister und Finanzminister von Luxemburg verantwortlich war. Juncker hatte ja mit mehreren hundert multinationalen Unternehmen Verträge abgeschlossen, nach denen sie fast keine Steuern zu zahlen brauchten, Amazon z. B. zahlte nur etwa 0,5 Prozent Steuern. Durch diese Vorgangsweise verloren andere EU-Staaten über die Jahre Hunderte Milliarden an Steuern. 2015 wurde Juncker deswegen mit dem Schandfleck des Jahres ausgezeichnet, und trotzdem gibt es eine fast nicht enden wollende Liste mit Ehrendoktoraten, Auszeichnungen und Orden für Juncker.
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