Das freie Wort

Hundehaltegesetz NÖ

Sehr geehrter Herr Landesrat Waldhäusl, sehr geschätzte Frau Landeshauptfrau Mag. Mikl-Leitner! Mit großem Entsetzen habe ich durch die mediale Berichterstattung Kenntnis von der Änderung des niederösterreichischen Hundehaltegesetzes erlangt. Entsetzt deshalb, weil ein Landesgesetz – in einem derartig schwammigen und somit zu Willkür einladenden Wortlaut verfasst, vollkommen realitätsfern (steht der gelebten, bewährten und statistisch sicheren Praxis diametral entgegen), nicht tierschutzkonform (siehe TSG; Welpen, etc.), wirtschaftsfeindlich (Gaststätten, Hotels, etc.), die Bevölkerung spaltend (Stigmatisierung von Hunden und deren Haltern) durch den Landtag gepeitscht und dann sogar noch einstimmig angenommen wurde. Entgegen Empfehlungen und stringenter Argumentation der Expertenkommission wurde hier ein Landesgesetz geschaffen, das einem verantwortungsvollen und fürsorglichen Hundehalter die Möglichkeit nimmt, einen Hund artgerecht, würdig und in das gesellschaftliche Umfeld integriert (der Hund als treuster Gefährte des Menschen!) zu halten. Mein Hund (Labrador-Hündin) und ich sind Lebenspartner, wir beide sind ein eingeschworenes Team. Wir gehen zusammen wandern, ja, sie läuft dabei frei, reagiert unmittelbar auf Hier-Pfiff. Kommt uns jemand entgegen, ist sie augenblicklich bei Fuß und angeleint. Ich musste mich noch mit keiner Beschwerde befassen, werde im Gegenteil mit Lob für meine gehorsame und freundliche Hündin überhäuft. Danach rasten wir uns im Gasthaus aus – sie schläft entspannt unter dem Tisch, kümmert sich weder um andere Menschen, Hunde oder sonstiges Geschehen im Umfeld. Weshalb sollte ich sie deshalb in ihrer Freiheit einschränken – frei zu atmen, zu trinken, sich zu putzen, sich gemütlich einzurollen? Nein, einen Beißkorb werde ich ihr nicht auferlegen. Stattdessen werde ich auf die Wanderungen, insbesondere aber auf das Einkehren in Gasthäuser verzichten. Auch auf Besuche von Veranstaltungen und Vereinsfesten (den Stress von Menschenaufläufen hätte ich ihr ohnehin nicht angetan). Um es noch einmal zu betonen – ich bin über diese Änderung im HHG entsetzt und wahnsinnig enttäuscht! Ich werde dieses mithilfe meiner Gemeindeverwaltung beeinspruchen. Bitte überdenken Sie dieses Gesetz, und veranlassen Sie eine Änderung, damit ein einvernehmliches und friedenstiftendes Miteinander unserer Hunde und der Menschen in unserem großartigen Land weiterhin möglich ist. Ich zähle auf Sie!

Florian Jarmer, Unterolberndorf

Erschienen am Do, 7.11.2019

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