Michael Jeannée widmete dankenswerterweise seine Kolumne vom 7. 6. dem wieder erstarkenden Selbstbewusstsein Österreichs auf internationalem Parkett. Ja, es scheint tatsächlich so zu sein, dass man unser Land wieder verstärkt wahrnimmt, sowohl als perfekten Gastgeber bei hochrangigen Besuchen als auch als erfolgreiches Land des Sports. Dominic Thiem und auch die österreichische Fußballnationalmannschaft sind jüngste sichtbare „Beweise“ dieses Erfolgs. Aber es kommt noch ein weiteres wesentliches Merkmal hinzu, das Österreich auffallen lässt: Wir strahlen erstmals seit vielen Jahren wieder Geschlossenheit und Entschlussfreudigkeit auf politischer Ebene aus. Und diese Geschlossenheit, die uns stark macht, resultiert aus einem vollkommenen Fehlen kleinkarierter politischer Wadlbeißerei innerhalb der Regierungskoalition, wie sie leider so viele Jahre vor dem Dezember 2017 praktiziert worden ist. Anstatt alles zu unternehmen, um den Koalitionspartner zu lähmen und öffentlich zu diskreditieren, werden allfällige interne Koalitionsprobleme offenbar intern bereinigt – ohne dass das Land deshalb öffentlichen Schaden nimmt und sich die Bürgerinnen und Bürger sorgen müssen, ob es überhaupt noch eine einheitlich agierende Regierung gibt. Das tut einfach nur gut und fördert die Freude, Staatsbürger dieses wunderbaren Landes Österreich sein zu dürfen.
Martin Krämer, Bad Vöslau
Erschienen am Mo, 11.6.2018
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