. . . zu sein glaubt der Maler Hermann Nitsch, wie er in einem Interview anlässlich seines 80. Geburtstages in „seinem“ (eher mäßig besuchten) Museum in Mistelbach sagte. Der „Aktionist“ und „Schüttmaler“ wird von „Kunstkennern“ und „Offiziellen“ umgarnt, weil sich niemand von diesen Leuten traut, die Wahrheit – oder zumindest das, was sie wirklich über seine umstrittene Kunst denken – zu sagen. Bei allem Respekt für den alten Mann: Auch wenn er jetzt von den „Fortschrittlichen“ gelobt und umjubelt wird, bleibt weiterhin der Verdacht bestehen, dass Künstler wie Nitsch und andere „Aktionisten“ nur allein deshalb zu brachialen Kunstformen greifen, um aufzufallen und bekannt zu werden – und weil sie wissen, dass sich viele Medien dafür einspannen lassen. Wer etwa behauptet, dass ihm dessen rote Schütt-Bilder nicht gefallen, gilt in „Kennerkreisen“ als Kulturbanause; nur wer alles kritiklos akzeptiert, was von manchen Leuten als Kunst bezeichnet wird, darf heutzutage über „zeitgenössische Kunst“ reden (oder schreiben). Und die Moral von dieser Gschicht: Die Wahrheit sagen soll man nicht!
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