Die inflationäre Verbreitung von Plastik ist nicht nur die mit Abstand schlimmste Vergeudung der nicht nachwachsenden Ressource Erdöl, sie ist auch ein Paradebeispiel dafür, wie die Menschen von der Industrie manipuliert und bevormundet werden. Wenn nämlich auf die Kritik an diesem Umstand stets der Einwand der „Wahlfreiheit“ der Verbraucher erfolgt, dann erinnert das eher an die Tabaklobby, die bekanntlich bis heute die „Wahlfreiheit“ Abhängiger propagiert. Als Kind der 1980er-Jahre kann ich mich noch gut daran erinnern, dass Milch einmal problemlos in Glasflaschen verkauft wurde, heute will man sogar Bier bereits in PET-Flaschen abfüllen. Das funktionierende Mehrwegsystem wurde und wird nach und nach zugunsten von PVC zu Grabe getragen, auch von einer Politik, deren passive Protektion hier ausschließlich wirtschaftlichen Interessen dient. Es gibt in Österreich heute kein funktionierendes Plastik- und Dosen-Pfandsystem, das dem Wachsen der Müllberge sicherlich Einhalt gebieten würde. Bedenklich ist allerdings auch der Elektronikschrott, welcher schlussendlich in Afrika und anderen benachteiligten Erdteilen landet. Die Ursachen dafür sind ähnlich: Geplante Obsoleszenz, nicht austauschbare Akkumulatoren und andere Fehlkonstruktionen und Sollbruchstellen sollen die Konsumenten zum schnellstmöglichen Neukauf (ver-)führen. Dem könnte die Politik wiederum mit längeren gesetzlich garantierten Gewährleistungsfristen sowie einer Senkung der Mehrwertsteuer auf Serviceleistungen entgegenwirken. Weil alle permanent nach Wachstum gieren, lässt sich Kaputtes immer seltener reparieren? Doch wir haben nur eine Erde als Planeten – ist der einmal kaputt, ist guter Rat erbeten!
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