Gehalten wie Vieh

Ehepaar wegen “moderner Sklaverei” verurteilt

Ausland
18.12.2007 19:21
Sie wurden gehalten wie Vieh, gefoltert und bekamen zu wenig zu essen. Die Rede ist nicht von Kettenhunden, sondern von zwei indonesischen Hausmädchen, die für ein Ehepaar im US-Bundesstaat New York arbeiten mussten. Die beiden Frauen erlebten dabei sprichwörtlich die Hölle auf Erden, mussten 18 Stunden pro Tag und mehr schuften. Erst als eine der beiden "Sklavinnen" fliehen konnte, hatten die Qualen ein Ende. Die grausamen Tyrannen wurden am Montag der modernen Sklaverei für schuldig befunden, es drohen bis zu 40 Jahre Haft.

Das Paar im Alter von 45 und 51 Jahren betreibt ein Parfümunternehmen und hat vier Kinder. Die Staatsanwaltschaft sprach von einem Fall von "moderner Sklaverei". Den Angaben zufolge mussten die beiden Hausangestellten täglich 18 Stunden und länger für 100 beziehungsweise 150 Dollar (69 und 104 Euro) arbeiten.

Für Nichtigkeiten wurden die beiden Frauen hart bestraft, zum Teil artete die Strafe sogar in Folter aus. Dabei wurden die Hausangestellten mit Besen und Schirmen verprügelt und mit Messern verletzt. Wiederholt wurden sie von ihren Tyrannen zum Treppensteigen oder Duschen mit eiskaltem Wasser gezwungen. Vorgeworfen wurde ihnen beispielsweise, sie hätten verschlafen oder aus Mistkübeln Nahrungsmittel gestohlen, weil sie wenig zu essen bekamen. Beide Frauen sagten im Prozess aus, sie hätten auf Matten am Küchenboden schlafen müssen. Das Martyrium der Indonesierinnen endete erst, als einer von ihnen die Flucht gelang.

Angeklagte nach Schuldspruch zusammengebrochen
Die Verteidigung des Ehepaars kündigte an, Rechtsmittel gegen den Schuldspruch einlegen zu wollen. Nach ihrer Darstellung erfanden die Frauen die Vorwürfe, um lukrativeren Beschäftigungen nachgehen zu können. Die Angeklagte und eine ihrer Töchter brachen nach der Verlesung des Schuldspruchs im Gerichtssaal in Central Islip zusammen und wurden in ein Krankenhaus gebracht. Der Richter vertagte die weitere Urteilsverkündung daraufhin bis Dienstag.

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