Das Beziehungsdrama hatte im Herbst vergangenen Jahres seinen Lauf genommen. Die junge Türkin arbeitete damals als Kellnerin in einem Restaurant in Imst, wo sie ihren späteren Liebhaber kennen lernte. Der 30-Jährige hatte bereits eine Beziehung und zwei Kinder mit einer anderen Frau. Mit der 22-Jährigen begann er eine Affäre. „Er hat mir gesagt, dass er es ernst meint und dass er mich heiratet“, sagte die Türkin zu Richterin Helga Moser.
Trotz Trennung gemeinsamer Urlaub in der Türkei
Im Frühjahr erfuhr sie jedoch, dass sie schwanger war und plötzlich sei alles anders geworden. Der 30-Jährige wollte die Abtreibung. Sie beendeten das Verhältnis. Die Beschuldigte entschied sich für das Kind. Sie wolle ihre Zukunft nicht auf dem Unglück anderer aufbauen, habe sie zu ihm gesagt, erzählte der 30-Jährige vor Gericht. Eine gemeinsame Zukunft mit ihr sei „eigentlich nicht geplant“ gewesen, meinte der Mann auf Frage der Richterin. Trotzdem reiste er mit der 22-Jährigen im April in die Türkei. Zum Ausspannen, erklärte er im Zeugenstand. In Istanbul erlitt die junge Frau eine Fehlgeburt.
Wieder zurück in Imst sei der 30-Jährige wortlos aus dem Auto ausgestiegen und habe sie im Stich gelassen, sagte die Türkin. Sie habe versucht, ihn zu erreichen, aber er habe nicht reagiert. Daraufhin sei sie zu seiner Arbeitsstelle gefahren und habe auf ihn mit zwei Messern gewartet. Eines davon hatte sie sich unter ihren linken Arm geklemmt, das andere hatte sie in der Hosentasche. In der Tiefgarage eines Fachmarktzentrums in Imst kam es schließlich zur Konfrontation.
Mit den Worten „ich bring dich um, weil du mein Leben zerstört hast“ habe sie dann das Messer in Richtung Bauch ihres Ex-Freundes gestoßen, heißt es in der Anklage. Der 30-Jährige blieb weitgehend unverletzt. Der körperlich deutlich überlegene Mann nahm ihr beide Messer ab. Im Polizeiwagen habe sie zu den Beamten gesagt, dass sie total in Rage geraten war und deshalb die Messer gekauft hatte.
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