Unblutiges Ende

Mann verbarrikadiert sich mit Sprengstoff in Haus

Österreich
20.09.2007 17:08
Einen Polizei-Großeinsatz hat Donnerstag früh ein 26-jähriger Mann in Klagenfurt ausgelöst: Er verbarrikadierte sich angeblich mit einer unbekannten Menge Sprengstoff in einer Wohnung und drohte, sich in die Luft zu sprengen. Die Umgebung musste weiträumig abgesperrt, umliegende Wohnungen geräumt werden. Die Polizei konnte den Mann nach stundenlangen Verhandlungen schließlich zur Aufgabe bewegen. Über die Motive des Mannes ist vorerst nichts bekannt.

Polizei und Feuerwehr riegelten das mehrstöckige Wohnhaus gegenüber der bischöflichen Residenz in der Landeshauptstadt großräumig ab, das Gebäude wurde vorsichtshalber evakuiert. Danach begannen die Gespräche mit dem Klagenfurter, der 2003 bereits einmal als Bombenbastler vor Gericht gestanden war. Die Beamten schafften es mit Unterstützung der Mutter des Mannes, ihn zur Aufgabe zu überreden.

Wie sich herausstellte, hatte der 26-Jährige seinen Körper verkabelt und Zündkapseln angebracht, die Kabel waren an eine Batterie angeschlossen. "Es hätte nichts explodieren können, aber er hätte sich schwere Verbrennungen zufügen können", sagte Polizei-Oberstleutnant Gottlieb Türk.

Kein Sprengstoff in Wohnung gefunden
Nachdem der Mann ins Zentrum für seelische Gesundheit am LKH Klagenfurt gebracht worden war, wurde die Wohnung durchsucht. Sprengstoff wurde nicht gefunden, dafür aber Zündmittel und "Zubehör", mit dem man Sprengstoff zünden kann. Anschließend durften die anderen Bewohner des Hauses wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.

Der junge Mann aus gutem Hause hatte im Sommer 2002 mit Sprengstoff experimentiert, er baute mehrere Bomben und brachte sie zur Explosion. Seine Aktivitäten flogen auf, weil er ausgerechnet einem verdeckten Ermittler der Polizei eine scharfe Rohrbombe übergab. Diese war mit Nägeln und Sprengstoff aus Bundesheerbeständen bestückt.

Im Jänner 2003 stand er vor Gericht, der Gutachter attestierte dem jungen Mann damals eine "soziale Störung". Dies war mit ein Grund dafür, dass es das Gericht bei einer Haftstrafe von 18 Monaten, sechs davon unbedingt, bewenden ließ. Einschlägig ist der inzwischen 26-Jährige laut Polizei seither auch nicht mehr aufgefallen. Warum er nun seinen Selbstmord angekündigt hat, ist unklar. In seinem Freundeskreis soll er jedenfalls nie derartige Absichten angekündigt haben.

Symbolbild

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