"Tribute in Light"

Lichtsäulen erinnern an World Trade Center

Ausland
12.09.2007 08:15
Mit gewaltigen Lichtsäulen hat die Stadt New York am Dienstag an die zerstörten Zwillingstürme des World Trade Centers erinnert. Der "Tribute in Light" bildete den Abschluss der Gedenkfeiern am sechsten Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September.

Zuvor waren tausende Menschen in einem Park in der Nähe von Ground Zero zusammengekommen, um der fast 3.000 Todesopfer zu gedenken. Zu der Uhrzeit, als die Attentäter 2001 das erste Flugzeug in einen Turm des World Trade Centers steuerten, verharrten die Angehörigen der Opfer schweigend. US-Präsident George W. Bush hielt eine Schweigeminute im Weißen Haus. 

Die Zeremonie fand erstmals in einem kleinen Park und nicht direkt am Ort der Anschläge statt, wo umfangreiche Bauarbeiten für neue Hochhäuser angelaufen sind. Nach dem Protest von Angehörigen wurde ihnen aber doch noch erlaubt, am ehemaligen World Trade Center Blumen niederzulegen.

Der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg leitete die Schweigeminute mit einer Ansprache ein. Der 11. September 2001 sei „ein Tag, der unsere Geschichte und unsere Herzen zerrissen hat“. „Wir sind immer noch an eurer Seite“, sagte Bloomberg mit Blick auf die Opfer. Zugleich empfahl er den Hinterbliebenen und allen anderen Betroffenen des 11. Septembers, „den Blick nach vorn zu richten“. Dagegen meinte der Politikwissenschaftler Larry Sabato, dass die Erinnerung an einen Tag wie den 11. September 2001 „erst dann verblassen wird, wenn jeder, der damals am Leben war, gestorben sein wird“.

Liste der Opfer um einen Namen ergänzt
Die Verlesung der Opfernamen wurde vier Mal unterbrochen, um der Augenblicke zu gedenken, in denen die Flugzeuge in die Türme krachten und die beiden Hochhäuser einstürzten. Der Liste wurde heuer der Name von Felicia Dunn-Jones hinzugefügt, die wegen des durch den Einsturz der Zwillingstürme freigesetzten giftigen Staub an Lungenkrebs gestorben war. Am Abend sollten zwei Lichtsäulen an die eingestürzten Türme erinnern.

Zynische Bin-Laden-Botschaft inmitten der Trauer
Während die USA trauerten, pries Al-Kaida-Chef Osama bin Laden in einer neuen Internet-Botschaft die 19 Attentäter als Helden. Er hob vor allem Waleed al-Shehri als einzigartigen und herausragenden Menschen hervor. Die 47 Minuten lange Botschaft enthielt keine bewegten Bilder. In dem Dokument, das die US-Geheimdienste für echt halten, sind auch Bild- und Tonaufnahmen Al-Shehris enthalten. Er ist unter anderem beim Verfassen seines Testaments zu sehen. Bin Laden hatte sich bereits Ende vergangener Woche zum ersten Mal seit mehreren Jahren wieder mit einer Video-Botschaft zu Wort gemeldet. Mehr dazu – siehe Infobox.

US-Geheimdienst fürchten erstarkte Al Kaida
Sechs Jahre nach den Anschlägen ist die Al Kaida nach Ansicht von US-Geheimdiensten wieder stark genug, um weitere Attentate zu verüben. „Sie hat ein erhebliches Maß ihrer Fähigkeiten zurückgewonnen“, warnte US-Geheimdienstdirektor Michael McConnell. An Al Kaida orientierten sich Extremisten-Gruppen und Sympathisanten, die zwar nicht zu einem Anschlag im Umfang der US-Attentate imstande seien, trotzdem aber Tod und Zerstörung bringen könnten. Die Bedrohung sei ernst zu nehmen.

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