Abgedreht
Proteste in Venezuela nach Sender-Aus
Die Sicherheitskräfte gingen mit Tränengas und Wasserwerfern gegen die etwa 5.000 Kundgebungsteilnehmer vor. Diese versammelten sich anschließend auf einem anderen Platz in Caracas und skandierten "Freiheit". Einige warfen auch Steine und Flaschen auf die Polizei und errichteten brennende Straßenbarrikaden. Der linksgerichtete Präsident Chavez hatte die Lizenz für Radio Caracas Television (RCTV) nicht verlängert, weil der Sender im Vorjahr eine Protestbewegung gegen ihn unterstützt hatte, die nach Regierungsangaben auch Putschpläne verfolgte.
Kundgebungen wurden auch aus zwei weiteren Städten südwestlich von Caracas gemeldet. Laut Angaben der Opposition war es das erste Mal seit acht Jahren, dass die Studenten in so großer Zahl auf die Straße gingen. In den Studios von RCTV, dem ältesten Sender des Landes, werden künftig die Sendungen eines neuen staatlichen "sozialistischen Senders" (TVes) produziert.
Die venezolanische Regierung reichte unterdessen Klage gegen den US-Nachrichtensender CNN sowie gegen den venezolanischen TV-Kanal Globovision ein. Informationsminister Lara warf dem US-Sender vor, seinen Bericht über die Proteste in Caracas mit Aufnahmen von einer Kundgebung in Mexiko bebildert zu haben, um "Präsident Chávez mit Gewalt und Mord in Verbindung zu bringen". Dem venezolanischen Sender warf er vor, mit Bildern über den Attentatsversuch 1981 auf den damaligen Papst Johannes Paul II. indirekt zur Ermordung von Chávez aufgerufen zu haben.
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