Grazer Babymorde

Zeugen in Prozess gegen Vater einvernommen

Österreich
24.04.2007 14:25
Am zweiten Tag in der Neuauflage des Grazer Babymordprozesses am Dienstag sind zahlreiche Zeugen gehört worden. Darunter auch die Ex-Frau des Angeklagten Johannes G., der frühere Untermieter, der die erste Leiche gefunden hatte und Arbeitskolleginnen von Gertraud A., die teilweise eine Schwangerschaft vermutetet hatten. Ein ehemaliger Mithäftling belastete den Angeklagten Johannes G. massiv.

Der Untermieter des Paares durfte die Tiefkühltruhe des Paares im Keller des Hauses mitbenützen. Der Mann bewahrte darin Speiseeis für seine Kinder auf. Er gab an, er habe fast das Gefühl, als habe Gertraud A. gewollt, dass er die Leichen findet. "Sie wollte ein paar Tage vor Auffindung der Babys, dass ich in der Tiefkühltruhe nach Kräuterbutter suche". Damals habe er gegrillt, und nur weil er bereits Kräuterbutter dabei hatte, war er nicht in den Keller gegangen.

Jener ehemalige Mithäftling von Johannes G., der ihn bereits im ersten Verfahren schwer belastet hat, wurde ebenfalls als Zeuge gehört. Er gab wieder an, ein Gespräch gehört zu haben, in der Angeklagte erklärte, er habe von den Schwangerschaften seiner Lebensgefährtin gewusst.

Bei vielen Zeugen ging es um die Frage, ob sie eine Schwangerschaft bei Gertraud A. bemerkt hatten. Während Sportkollegen keine Veränderung aufgefallen war, gab eine ehemalige Arbeitskollegin an, sie hätte sehr wohl eine starke Gewichtsabnahme bei A. bemerkt. Der Gewichtsverlust sei so markant gewesen, dass ihr Mann es bemerken hätte müssen.

Die Ex-Frau des Angeklagten gab an, Johannes G. sei von ihrer dritten Schwangerschaft - damals war er bereits mit Gertraud A. liiert - "nicht begeistert" gewesen, hätte sich aber bald damit abgefunden. Die Verhandlung wird am Mittwoch mit der Erörterung der Gutachten fortgesetzt.

Wusste er von den Morden?

Die zentrale Frage ist, ob der Tischlermeister - wie von ihm behauptet - von den Schwangerschaften seiner Freundin und den Kindstötungen tatsächlich nichts mitbekommen hat.

Er selbst hatte immer erklärt, er hätte weder von den Schwangerschaften noch von den Geburten etwas bemerkt. Und wurde dabei von seiner Lebensgefährtin unterstützt: "Ich habe ihm nichts gesagt, weil ich die Beziehung nicht gefährden wollte. Er hat immer betont, er will keine Kinder mehr", sagte die Frau.

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