2002 erkrankte die Frau an Krebs. Da sie glaubte, sie würde nicht mehr gesund, betraute sie ihren Mann mit dem Verkauf zweier Grundstücke, die sie geerbt hatte. Der 66-Jährige lohnte ihr Vertrauen schlecht.
Als sie im Juli 2004 die Klinik geheilt verließ, war ihr Mann samt 400.000 Euro, die er für die Grundstücke erlöst hatte, verschwunden! Und zunächst wusste die Frau auch nicht, wohin. Sie erstattete Anzeige bei der Polizei. Am 5. Dezember 2005 war plötzlich der "Göttergatte" am Telefon: "Ich bereue alles und komme zurück! Dann gehen wir gemeinsam nach Manila, wo auch unser Geld ist", kündigte er an. Am 8. August 2006 flog die 66-Jährige mit ihrem Mann auf die Philippinen.
Ehefrau bewusstlos geschlagen und beraubt
Man bezog ein Hotel in Manila. Auf dem Zimmer schlug der Innsbrucker seine Frau bewusstlos. Er raubte ihr alles, auch ihre letzten 20.000 Euro. Danach tauchte der Tiroler erneut ab: Auf eine den Philippinen vorgelagerte Insel. Schwer verletzt und mutterseelenallein in Manila wandte sich die 66-Jährige an die Österreichische Botschaft. Man half, wo es nur ging: Dokumente, Rückreise. Zurück in Innsbruck, half ihr der "Weiße Ring", eine Einrichtung des Bundes, die Verbrechensopfer betreut.
Dort hofft man auf einen Erfolg durch einen internationalen Haftbefehl gegen den gemeingefährlichen Mann, allerdings gibt es mit den Philippinen keinerlei Übereinkommen. Weder bei den Vermögensproblemen noch in Sachen Auslieferung. Die Hälfte des geraubten Geldes, etwa 200.000 Euro, wird die betrogene Ehefrau wohl nie wiedersehen, der Nachweis darüber erweist sich als schwierig. Weiterer Tiefschlag für die Frau: Für das Finanzamt ist die jetzt bedürftige Innsbruckerin Erbin und daher steuerpflichtig. Und die Erbschaftssteuer beträgt vierzig Prozent...
Von Hans Licha; Symbolbild
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