Nach Comeback-Sieg

Anna Veith: “Ich hoffe, dass noch einiges kommt”

Sport
19.12.2017 07:42

Nach ihrem sensationellen Comeback-Sieg hatte Anna Veith eine sehr kurze Nacht - weil ihr viel durch den Kopf ging. Die Salzburgerin über die Bedeutung dieses Erfolges und was sie sich für Courchevel erwartet.

"Krone": Anna, dein erster Sieg nach 1001 Tagen hat die Ski-Nation Österreich berührt. Wie ist es dir nach dem Super-G-Erfolg in Val d’Isère gegangen?
Anna Veith: Ich war schon sehr aufgewühlt. Ich hatte sehr viel zu verarbeiten, darum habe ich auch gar nicht so gut geschlafen. Aber trotzdem fühle ich mich jetzt sehr gut.

Du bist Sonntag im Auto die eineinhalb Stunden nach Courchevel weitergereist, wo am Dienstag der RTL wartet. Was ist dir durch den Kopf gegangen?
Als Beifahrerin wollte ich gleich ein Facebook-Posting machen, doch ich bin nicht dazu gekommen. Ich habe so viele Nachrichten erhalten, allein 150 SMS. Ich habe auch ausführlich telefoniert, mit meiner Mama, mit meinem Mann Manuel. Generell habe ich mich gefreut, dass sich so viele Leute gemeldet und mit mir gefreut, mit mir mitgefühlt haben.

Auch von den Konkurrentinnen haben dir alle gratuliert. Was bedeutet dir das?
Sehr viel. Alle Mädels haben gewusst, dass es sehr schwierig war, zurückzukommen. Es ist schön, wenn sie sich mit mir freuen.

Der Sieg nach dieser langen Leidenszeit - ist das mehr wert als Olympiagold?
Es ist so. Ich war bei Olympiagold auch emotional, es war auch schwierig, den Gesamtweltcup zu gewinnen. Aber das ist jetzt eine andere Stufe.

Dein 15. Weltcupsieg war übrigens dein erster unter dem Namen Veith ...
Ja, gut. Das seht ihr Journalisten so (lacht). Das ist zwar schön, dass ich auch in diesem neuen Lebensabschnitt einen Sieg feiern darf. Aber ich fühle mich wie die Anna, und zumindest von dieser Warte aus fühlt es sich so an wie immer.

Du warst nach dem Patellasehnenriss 2015 aber auch knapp davor aufzuhören?
Ja, ich habe eine Woche ganz stark überlegt, ob ich mich überhaupt operieren lassen soll. Weil mir keiner sagen konnte, ob es nach der OP wieder richtig gut wird.

Was kommt jetzt noch?
Ich hoffe, dass noch einiges kommt! Und ich freue mich auch darauf. Mein Traum war, an die Spitze zurückzukommen. Ich weiß, dass jetzt wieder alles möglich ist. Ein gutes Gefühl.

Immerhin stehen die Olympischen Spiele vor der Tür.
Jetzt glaube ich mal, dass ich qualifiziert bin (lacht). Das war der erste Schritt, um nach Pyeongchang zu kommen, weil unser Team  stark ist. Ich will auch schauen, dass ich in mehreren Disziplinen wieder top bin.

Daher auch das Comeback im Riesentorlauf - den bisher letzten hast du bei der WM in St. Moritz im Februar bestritten. Was ist in Courchevel drin?
Schwer einzuschätzen. Ich hatte heuer bisher nur vier gute Trainingstage. Zuletzt habe ich beim Training mit der ÖSV-Techniktruppe aber gesehen, dass ich dabei bin. Ich habe die Startnummer 32, das ist auch von den Bedingungen her nicht mehr so einfach. Wichtig ist, dass ich zwei Läufe haben kann.

Das heißt, einem Antreten in Lienz nach Weihnachten steht nichts im Weg?
Im Normalfall spricht nichts dagegen.

Gibt’s noch einen speziellen Weihnachtswunsch?
Das schönste Geschenk habe ich mir selbst gemacht. Diesen Sieg kann das beste Geschenk nicht toppen.

Herbert Struber, Kronen Zeitung

krone Sport
krone Sport
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele