Es geschah in den Abendstunden des 9. Oktober: In einer Kaserne in Wien-Leopoldstadt erschoss der 20-jährige Grundwehrdiener Ali Ü. seinen gleichaltrigen Kollegen Ismail M. Der Todesschütze sitzt unter Mordverdacht in der Justizanstalt Josefstadt in U-Haft. Und wird dort jetzt in der Krankenabteilung behandelt.
Die Verlegung von einer "normalen Zelle" musste erfolgen, da der junge Mann als selbstmordgefährdet gilt. Er wird mittlerweile rund um die Uhr überwacht und bekommt starke Schlaf- und Beruhigungsmittel verabreicht. "Mein Klient ist in einem fürchterlichen seelischen Zustand. Weil er nicht damit fertig wird, seinen Freund umgebracht zu haben", sagt Ü.s Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger.
"Auch mein Leben zerstört"
Nach wie vor behauptet der Mordverdächtige, sich an das Drama nur bruchstückhaft zu erinnern - und er spricht von "einem schrecklichen Unfall, der auch mein Leben zerstört hat". Ein Grazer Schussgutachter soll nun klären, ob es tatsächlich möglich ist, dass sich aus einem Sturmgewehr - infolge eines unsachgemäßen Umgangs mit der Waffe - ein Schuss lösen kann.
Opfer-Familie fordert lückenlose Aufklärung
Die verzweifelte Familie des Opfers glaubt der Version des Todesschützen nicht und fordert über ihren Rechtsbeistand Philipp Winkler eine "lückenlose Aufklärung" des mysteriösen Falls.
Martina Prewein, Kronen Zeitung
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