Kopfschuss in Wien

Wachsoldat starb: Die 3 Szenarien des Todesdramas

Österreich
10.10.2017 11:28

Nach dem tödlichen Zwischenfall in der Wiener Albrechtskaserne am Montagabend gehen die Ermittler derzeit von drei möglichen Szenarien aus, wie sich das Drama, bei dem ein 20 Jahre alter Soldat mit türkischen Wurzeln starb, abgespielt haben könnte. Der Schütze, ein 22-Jähriger mit ebenfalls türkischen Wurzeln aus Salzburg, schwieg bislang zu den Geschehnissen, wie die "Krone" in Erfahrung bringen konnte. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Der junge Mann sei laut Oberst Michael Bauer vom Verteidigungsministerium jedenfalls der "beste Soldat", den er "in den letzten Jahren hatte".

Kurz nach 19 Uhr fiel am Montag in der Kaserne im Bezirk Leopoldstadt der tödliche Schuss. Der 20 Jahre alte Wachsoldat lag laut "Krone"-Infos im Bett, als er in den Kopf getroffen wurde. Für ihn kam trotz sofortiger Rettungsmaßnahmen jede Hilfe zu spät.

Die drei möglichen Szenarien
Die Erhebungen der Experten des Landeskriminalamts Wien laufen auf Hochtouren. Mittlerweile gehen die Ermittler von drei möglichen Szenarien aus, wie sich der Vorfall abgespielt haben könnte:

  • So könnte der 22-Jährige aus Spaß den schlafenden 20-jährigen Kameraden mit dem Sturmgewehr angestupst haben, um ihn zu wecken, wobei sich der Schuss löste.
  • Auch die Möglichkeit eines tragischen Unfalls wird seitens der Experten bei den Ermittlungen in Betracht gezogen.
  • Eine weitere Eventualität ist, dass der Schütze vorsätzlich handelte und einen gezielten Schuss auf den 20-Jährigen abgab.

Wachekommandant stand mit Rücken zu Soldaten
Der junge Verdächtige hat bislang noch keine Aussage zu dem Vorfall abgegeben, hieß es am Dienstag. Er wurde noch im Laufe des Vormittages befragt. Die beiden Männer dürften jedenfalls nicht zerstritten gewesen sein, so Polizeisprecher Patrick Maierhofer.

Wie berichtet, hatte sich am Montagabend in unmittelbarer Nähe des Tatortes auch eine dritte Person aufgehalten. Der Mann, ein Wachekommandant, hatte den beiden jungen Männern allerdings den Rücken zugedreht, als der Schuss aus dem Sturmgewehr fiel.

Ausbildner: Der "beste Soldat, den ich in den letzten Jahre hatte"
Die Bestürzung nach dem Vorfall ist groß. Vor allem der Ausbildner des 22-jährigen Schützen zeigte sich betroffen. Der junge Mann sei der "beste Soldat", den er "in den letzten Jahren hatte", und bisher "nur positiv aufgefallen", berichtete Oberst Michael Bauer vom Verteidigungsministerium.

Zwei Monate lang war der 22-Jährige zum Wachkommandanten ausgebildet worden, dabei auch einer Schulung rund um den Umgang mit der Waffe unterzogen worden, erklärte Bauer. Der 20-Jährige wiederum hatte eine vierwöchige Grundausbildung erhalten und wurde dann drei Wochen zum Wachsoldaten ausgebildet.

Generell haben Soldaten die Verpflichtung, das Sturmgewehr halb geladen bei sich zu tragen. Das Magazin ist dabei angesteckt, drückt man den Abzug, löst sich allerdings kein Schuss. Erst wenn das Gewehr geladen und entsichert ist, fällt beim Abdrücken ein Schuss.

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