Jahrelang gequält

Mutter zwang Kind, Kalkreiniger zu trinken

Ausland
30.11.2006 15:03
Eine Mutter aus Mecklenburg-Vorpommern hat ihre kleine Tochter jahrelang gezwungen, Kalkreiniger und Essigessenz zu trinken. Außerdem hat sie die heute fünf Jahre alte Lea-Marie mit kochendem Wasser übergossen, um 1.000 Euro von der Unfallversicherung zu erschwindeln, wie die 27-Jährige am Donnerstag vor dem Rostocker Landgericht gestand. Das Kind erlitt dauerhafte Schäden.

Die Frau sagte aus, sie habe ihre Tochter im Zeitraum von knapp vier Jahren insgesamt 21 Mal mit Gewalt gezwungen, die ätzenden Substanzen in steigender Dosierung zu trinken. In sechs weiteren angeklagten Fällen, in denen das Mädchen wegen ähnlicher Symptome behandelt werden musste, habe dies andere Ursachen gehabt.

Kind erlitt dauerhafte Schäden
Lea-Marie, die inzwischen bei einer speziell für die Behandlung behinderter Kinder ausgebildeten Pflegemutter lebt, wurde durch die Misshandlungen dauerhaft schwer geschädigt. Laut Anklage bestand in einem Fall Lebensgefahr. Der von der Pflegemutter beauftragte Anwalt der Nebenklage beantragte daher zu Prozessbeginn, neben Misshandlung, schwerer und gefährlicher Körperverletzung und Betrug auch versuchten Mord in die Anklage aufzunehmen. Der Vorsitzende Richter stellte den Antrag zurück, weil zu diesem Zeitpunkt kein hinreichender Tatverdacht bestehe. Dies könne sich jedoch im Laufe des Prozesses ändern.

Dem Vater von Lea-Marie wird vorgeworfen, das Kind mit dem Teppichklopfer verprügelt und mit dem Kopf gegen die Heizung geschlagen zu haben, wodurch es am Kopf verletzt wurde. Bei den einführenden Angaben zur Lebenssituation der Familie weinte er mehrfach und ihm versagte die Stimme. Seine Frau sagte aus, er habe nichts von der andauernden Misshandlung Lea-Maries gewusst.

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