Premiere für Papst
Papst erwägt Moschee-Besuch
Aus Vatikan-Kreisen hieß es, eine kurze Besichtigung sei sehr wahrscheinlich und sei von türkischer Seite vorgeschlagen worden. Es wäre Benedikts erster Besuch eines islamischen Gotteshauses. Die Sultan-Ahmed-Moschee, auch Blaue Moschee genannt, wurde Anfang des 17. Jahrhunderts erbaut und ist eine der größten Touristenattraktionen des Landes. Sie steht direkt gegenüber der berühmten Hagia Sophia, einem weiteren Programmpunkt des Papstes auf seiner Reise.
Die Türkei-Reise des Papstes vom 28. November bis 1. Dezember ist die schwierigste seines bisherigen Pontifikats. Zwei Monate nach der vom Islam heftig kritisierten Rede des Heiligen Vaters in Regensburg stehen die vier Tage in der Türkei ganz im Zeichen der Bemühungen, den Dialog zu suchen. Benedikt hatte in einer Vorlesung in der bayerischen Domstadt einen byzantinischen Kaiser zitiert, der den Islam als gewalttätig und irrational beschrieb.
Der Papst bedauerte das Missverständnis, zog seine Worte aber nicht zurück. Der Chef der obersten Religionsbehörde in der Türkei, Ali Bardakoglu, forderte Benedikt nun im Vorfeld ihrer Begegnung auf, den friedlichen Charakter des Islams ausdrücklich anzuerkennen.
Rigorose Sicherheitsmaßnahmen
Die Sicherheitsmaßnahmen sind für den Besuch wegen der gespannten Situation entsprechend rigoros: Die Alitalia-Maschine des Papstes wird von F16-Abfangjägern der türkischen Luftwaffe zum Boden begleitet werden. Nach seiner Ankunft wird Benedikt mit einem gepanzerten Auto durch Ankara gefahren. Die Innenstadt soll völlig gesperrt werden, während überall auf den Häusern Scharfschützen positioniert werden.
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