Brandserie

„Gehofft, dass der Täter nicht im Haus lebt“

Oberösterreich
17.05.2017 06:06

Ärger, Bitterkeit, Unverständnis und Erleichterung: Mit einer ganzen Palette unterschiedlichster Gefühlsregungen sehen sich die Anrainer der Linzer Europastraße nach der Ausforschung des mutmaßlichen Serien-Brandlegers konfrontiert. Was den Mann zu den heimtückischen Taten motiviert haben könnte, ist noch unklar.

"Es ist eine Mischung aus Trauer und Schock", sagt Doris G., die in der Wohnung über der des Verdächtigen lebt. "Uns tut vor allem die Familie des Nachbarn leid", pflichtet ihr ihre Mutter Hannelore G. bei. Beide haben regelmäßig Kontakt zu der Ehefrau des Verdächtigen, die an Multipler Sklerose leidet. "Die arme Frau sitzt im Rollstuhl, kann kaum noch sprechen." Die Brandserie fand ausgerechnet zu der Zeit statt, während sie in einem Neuro-Therapiezentrum in Altmünster auf Reha war. Gerüchte, dass der 60-Jährige hinter den Brandlegungen stecken könnte, habe es schon früh gegeben. "Jeder hat aber gehofft, dass es niemand aus dem Haus ist.

Aussage verweigert
Das bestätigt auch Karl M. aus dem 4. Stock: "Zuerst war das für mich nicht vorstellbar, doch der Nachbar hat sich seltsam benommen." Wenig überrascht ist auch Hubert G. aus dem zweiten Stock: "Es hat nur wer sein können, der einen Schlüssel zum Keller hat."
Der Verdächtige liegt - wie berichtet - derzeit auf der bewachten Station eines Linzer Spitals. Nach einem schweren Verkehrsunfall am 5. Mai auf der B 1 bei Asten schwebte der 60-Jährige tagelang in Lebensgefahr und konnte erst am Montag befragt werden. "Er macht zu den Bränden keine Angaben und verweigert die Aussage", sagt Philip Christl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz. Die Verhängung der U-Haft sei beantragt worden.
Die Ermittler schließen nicht aus, dass sich der Verdächtige bei dem Crash mit einem Holztransporter das Leben nehmen wollte.

Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

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