22.04.2017 10:13 |

Erfolg im Irak

Elfjährige Sexsklavin aus IS-Gewalt befreit

Die irakische Armee hat eine elfjährige Jesidin befreit, die vor knapp drei Jahren von Kämpfern der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat verschleppt und als Sklavin verkauft wurde. Das Mädchen war 2014 gemeinsam mit seinen Schwestern und seiner Mutter aus dem Dorf Koscho nahe der Jesiden-Hochburg Sindschar entführt worden, berichtete die irakische Polizei am Freitag.

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Sicherheitskräfte befreiten das Kind am Donnerstag im westlichen Stadtviertel Tanek in Mossul, wie auch die jesidische Abgeordnete Vian Dachil der Nachrichtenagentur AFP bestätigte. Das Mädchen sei acht Jahre alt gewesen, als es am 15. August 2014 verschleppt wurde. Zunächst sei es nach Tel Afar gebracht und dann nach Mossul verkauft worden. Die Befreiung des Kindes sei sorgfältig vorbereitet worden. "Die, die diese Kinder entführen, sind Monster", erklärte ein Polizeisprecher bei der Pressekonferenz zur erfolgreichen Aktion.

Als Teufelsanbeter verfolgt
Der IS hatte im Sommer 2014 weite Regionen Syriens und des Irak erobert und dabei auch Gebiete der Minderheit der Jesiden unter seine Gewaltherrschaft bekommen. Im Norden des Irak wurden Tausende männliche Angehörige der Volksgruppe getötet, Frauen und Mädchen entführt und als Sexsklavinnen missbraucht. Schätzungen zufolge leben noch immer etwa 3000 von ihnen in IS-Gefangenschaft. Die Angehörigen der kurdischsprachigen religiösen Minderheit werden von den Dschihadisten als Teufelsanbeter verfolgt. Die USA stuften die Verfolgung der Jesiden durch den IS als Völkermord ein.

Seit Oktober des Vorjahres führt die irakische Armee mit Unterstützung der US-geführten Militärkoalition eine Großoffensive, um den IS zurückzudrängen. Unter anderem wird derzeit um die IS-Hochburg Mossul gekämpft. Ende Jänner nahmen die irakischen Truppen den Ostteil der Stadt ein, mit einer weiteren Offensive wollen sie die IS-Kämpfer nun auch vollständig aus West-Mossul vertreiben. Die Vereinten Nationen schätzen, dass sich dort eine weitere halbe Million Zivilisten aufhält.

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