Vor Neujahrstreffen

Strache sieht in Norbert Hofer keine Konkurrenz

Österreich
04.01.2017 07:30

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat Spekulationen über eine allfällige parteiinterne Konkurrenz durch den ehemaligen Bundespräsidentschaftskandidaten Norbert Hofer klar in Abrede gestellt. Gefragt, warum denn er der bessere Spitzenkandidat sei, sagte Strache am Dienstagabend in der "ZiB 2": "Die Frage stellt sich gar nicht, weil Norbert Hofer weder Interesse hat Parteichef zu werden noch als Kanzlerkandidat ins Rennen zu gehen."

Strache zeigte sich in der Sendung vielmehr erfreut darüber, dass er nun auf ein breites Personalreservoir zurückgreifen könne. Jahrelang sei medial darüber diskutiert worden, dass die FPÖ nur ihn, Strache, als prominente Persönlichkeit hätte. "Jetzt gibt es neben dem HC Strache eine Persönlichkeit wie Norbert Hofer, es gibt neben Norbert Hofer Landeshauptmannstellvertreter, die Persönlichkeiten sind, wie Manfred Haimbuchner oder auch Hans Tschürtz."

"Wir haben viele exzellente Persönlichkeiten", sagte Strache - und diese werde er für Ministerämter brauchen, sollte die FPÖ im Bund stärkste Kraft werden. "Ich brauche Persönlichkeiten als zukünftiger möglicher Kanzler, und da kann ich mich auf eine tolle Mannschaft verlassen."

So ganz überzeugen konnte er Armin Wolf damit aber nicht, der zwei Einladungen zum traditionellen Neujahrstreffen der FPÖ in Salzburg zeigte. In der ersten waren sowohl Hofer als auch Strache als Redner angekündigt, in der zweiten scheint Strache in größerer Schrift als Hauptredner auf, während Hofer nur mehr als "Vorredner" tituliert wird. Zudem ist Hofer auf der jüngeren Einladung kleiner dargestellt als Strache. "Das Prospekt musste nach einer Intervention aus Wien geändert werden", meinte Wolf. "Das sieht doch schon nach ein bisschen Konkurrenzkampf aus, oder?"

Das wollte Strache nicht gelten lassen: "Das interpretieren Sie etwas hinein." Er verstehe "natürlich, dass die Medien und natürlich der politische Mitbewerber ein Interesse haben, künstlich eine Debatte zu inszenieren, die es bei uns nicht gibt". Das erste sei eine Voreinladung gewesen, die "nicht richtig war und die dann in Folge korrekt auch veröffentlicht worden ist". Daraus mache man kein großes Drama. Gefragt, warum Hofer dann auf dem Prospekt kleiner werden musste, antwortete Strache, er sei weder der Grafiker noch derjenige, der die Einladungen mache. Die Posse um den Hauptredner hatte bereits im Dezember für Schmunzeln gesorgt.

Haiders "Fehler sicher nicht wiederholen"
Ein klares Nein von Strache gab es auf die Frage, ob es für ihn denkbar wäre, auf ein Ministeramt zu verzichten, falls dies potenzielle Koalitionspartner zur Bedingung für eine blaue Regierungsbeteiligung machen würden. Er werde die "Fehler" von Ex-Parteichef Jörg Haider "mit Sicherheit" nicht wiederholen, sagte Strache.

"Wenn wir stärkste politische Kraft werden, dann ist das ein demokratiepolitischer Anspruch für den Kanzler, für eine Regierungsverantwortung. Und dann sucht sich keine andere Partei den Kanzler, den wir nominiert haben, aus - und auch nicht die Minister." Eine Regierungsbeteiligung der FPÖ werde es "selbstverständlich" nur mit ihm in der Regierung geben, so Strache.

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