Demzufolge hat die SPÖ erfolgreich auf einen Themenwahlkampf gesetzt. Die Themen Arbeitslosigkeit, soziale Gerechtigkeit, Bildung, Gesundheit etc. überzeugten die SP-Wähler. Die meisten von ihnen sind unselbständig erwerbstätig.
Die ÖVP hat die meisten Verluste vor allem bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eingefahren, den Kanzlerbonus kann die Volkspartei nicht nutzen.
Den Erfolg der FPÖ, die nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis drittstärkste Kraft im Parlament ist, haben zwei Themen ausgemacht: ein zentrales (Ausländer) und ein untergeordnetes (skeptische Haltung zur EU, insbesondere zum EU-Beitritt der Türkei).
Die Grünen verlieren zwar das direkte Duell gegen die FPÖ, erreichen aber ihr historisch bestes Ergebnis. Dafür hat vor allem die junge Bildungsschicht und Wähler in den Ballungsräumen gesorgt. Gepunktet haben die Grünen hauptsächlich mit dem Kernthema Ökologie.
Das BZÖ kann sich derzeit noch über den Einzug ins Parlament freuen, Sicherheit darüber gibt es aber erst nach Auszählung der Wahlkarten. Laut Analyse war Jörg Haider als Spitzenpolitiker wesentlich wichtiger als Peter Westenthaler. Als Thema zentral waren auch beim BZÖ Ausländer, wenn auch nicht so wichtig wie bei der FPÖ.
Die Themen von Hans Peter Martin haben keine wesentliche Rolle gespielt.
Wahlsieg trotz BAWAG-Affäre
Die BAWAG hat lediglich die Ausgangsposition für den Wahlkampf beeinflusst: Die ÖVP hatte die Favoritenrolle inne, die SPÖ stand als Herausfordererin da. Letztlich war die BAWAG aber kein zentrales Wahlmotiv.
Die Basis dieser Analyse ist eine Wahltagsbefragung unter insgesamt 1.500 Wahlberechtigten von SORA in Kooperation mit Ifes.
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