Verhaftungswelle

130 Extremisten im Irak festgenommen

Ausland
19.09.2006 13:44
Im irakischen Basra hat die Polizei 130 mutmaßliche Extremisten festgenommen. Ein Polizeisprecher erklärte am Dienstag, die Verhaftungswelle sei Teil des neuen Sicherheitsplanes für die südirakische Hafenstadt. In der westirakischen Stadt Ramadi ist ein Reporter des Senders "Bagdad TV" von sechs Männern vor einer Moschee erschossen worden.

Der Sender, für den er arbeitete, gehört der sunnitischen Islamischen Partei, die für einen Abzug der US-Truppen aus dem Irak eintritt.

Anhänger eines schiitischen Geistlichen hatten in Basra am Montag bei einer Demonstration deutsche Fahnen und Fotos von Papst Benedikt XVI. verbrannt. In Bagdad wurde am Dienstag der Prozess gegen Ex-Machthaber Saddam Hussein wegen Völkermordes an den irakischen Kurden fortgesetzt.

Gewalt nimmt kein Ende
Die US-Armee berichtete, zwei ihrer Soldaten seien bereits am Sonntag in Bagdad getötet worden. Einer von ihnen starb durch eine Sprengstoffattacke, der zweite wurde erschossen. Am Montag sind allein in der Provinz Diyala, rund 60 Kilometer nördlich von Bagdad, mindestens 14 Menschen getöötet worden. Bei einem Selbstmordanschlag in der zentralirakischen Stadt Ramadi wurden nach Polizeiangaben 13 Menschen getötet. Der Attentäter hatte sich in seinem Auto vor einer Rekrutierungsstelle der Polizei in die Luft gesprengt.

In dem Golfstaat kommt es beinahe täglich zu Gewalt zwischen den verschiedenen Religionsgruppen sowie zu Übergriffen auf einheimische und ausländische Soldaten. Dennoch will die irakische Armee nach und nach die ausländischen Streitkräfte ablösen. Am Montag kündigte ein Regierungssprecher an, der Irak werde in dieser Woche die Kontrolle einer zweiten von insgesamt 18 Provinzen übernehmen.

Anschläge, Morde und Leichenfunde
In der Provinzhauptstadt Baakuba sind am Montag vier Mitglieder einer schiitischen Familie gestorben, nachdem ihr Kleinlastwagen unter Beschuss geraten war. Fünf weitere Menschen wurden verletzt. In der Stadt Hebheb wurden zwei Schiiten getötet. Acht weitere Menschen wurden in verschiedenen Orten der Provinz bei gewalttätigen Auseinandersetzungen und Explosionen getötet, darunter drei Soldaten.

In der Region um Mosul wurden vier Polizisten und vier Frauen von bewaffneten Männern niedergeschossen. In der Ortschaft Khazarja, rund 50 Kilometer südlich von Bagdad, wurden drei Menschen erschossen, drei weitere wurden verletzt. Die Bewohner waren zuvor aufgefordert worden, den Ort zu verlassen. In Basra wurde ein Offizier einer Anti-Terror-Einheit der irakischen Polizei tot aufgefunden. Darüber hinaus wurden am Montag im ganzen Land 24 Leichen gefunden, allein 14 in Bagdad.

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