"Krone"-Kommentar

IAAF vs. RUS: Seid gnadenlos – wie einst bei Ben!

Sport
15.06.2016 18:04

Wie schon 1989 ist Wien Schauplatz einer heißen Doping-Debatte: Damals ging es Johnson an den Kragen - jetzt den Russen?

Die Granden der IAAF mit Präsident Seb Coe beziehen seit Mittwoch vor dem Showdown über den möglichen Russen-Bann für Rio im Grand Hotel in Wien Quartier. Im zweiten Untergeschoß werden Freitag 25 Council-Mitglieder entscheiden, ob die bestehende Suspendierung wegen des Staats-Dopings aufrecht bleibt oder nicht.

Was keiner der Leichtathletik-Funktionäre jetzt im Vorfeld äußern wird, sagte aber David Howman, der Generaldirektor der Welt-Anti-Doping-Agentur: "Wir glauben, dass der Fortschritt im Anti-Doping in Russland unzureichend ist. Wir möchten nicht, dass Betrüger bei den Spielen in Rio siegen." Russlands Sportminister Witali Mutko behauptete postwendend das Gegenteil, dass Russland alle Auflagen für eine Rückkehr erfüllt habe.

Im Sinne der Glaubwürdigkeit wäre es aber nur zu gut, wenn die IAAF bei den Russen genauso hart bleibt wie vor 27 Jahren bei Ben Johnson - ebenfalls in Wien! Denn das IAAF-Council tagt zum zweiten Mal nach 1989 in seiner Geschichte in Wien - zum zweiten Mal geht es dabei ums Doping. Damals ging’s im Intercontinental, noch unter der Führung von Präsident Primo Nebiolo, Doping-Ben an den Kragen. Der Kanadier war ja als 100-m-Olympiasieger in Seoul 1988 wegen Dopings aufgeflogen.

Nachdem Johnson eingestanden hatte, Jahre zuvor auch schon gedopt zu haben, verlor er in Wien im Nachhinein Gold und seinen Weltrekord (9,83) von der WM 1987 in Rom. Was damals noch eine Sensation war, die vor ein paar Journalisten in der Hotel-Lobby verlesen wurde. Am Freitag ist das Medieninteresse aber im Grand Hotel gewaltig, über 100 Journalisten aus aller Welt sind akkreditiert, gespannt, ob Coe & Co. hart sind - und die Russen von Rio verbannen.

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(Bild: KMM)



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