Ferrari hat am Freitag in Maranello seinen neuen Rennwagen für die kommende Formel-1-Saison vorgestellt. "Wir hoffen, dass es ein Sieger-Auto ist", sagte Teamchef Maurizio Arrivabene bei der Präsentation des SF16-H, die live im Internet übertragen wurde. Die Italiener wollen Mercedes mit dem Boliden den WM-Titel bei Fahrer und Konstrukteuren streitig machen.
Die Bezeichnung steht für Scuderia Ferrari 2016, das große H für Hybrid. Das Auto ist an der Oberseite weiß lackiert und erinnert damit ein wenig an die Optik des legendären Ferrari 312T, mit dem Niki Lauda in den 70er Jahren für Furore gesorgt hat. Der Österreicher lieferte sich damit 1976 ein packendes WM-Duell mit James Hunt, ein Jahr später holte er sich seinen zweiten von insgesamt drei WM-Titeln.
Vettel: "Sieht toll aus"
Lauda ist mittlerweile Teamaufsichtsrat bei Mercedes - jenem Team, das es für Ferrari in der kommenden Saison zu schlagen gilt. "Vergangenes Jahr sind wir Zweiter geworden. Es ist ein weiterer Schritt, hoffentlich hilft uns das Auto, diesen zu gehen", erklärte Star-Pilot Sebastian Vettel. Das Retro-Design des neuen Boliden gefällt dem vierfachen Weltmeister. "Er sieht toll aus."
Wie schnell die neue rot-weiße Göttin ist, wird sich erstmals kommende Woche zeigen. Ab Montag stehen in Montmelo bei Barcelona die ersten offiziellen Testfahrten auf dem Programm. Der Großteil der anderen Teams, darunter Mercedes, wird die neuen Autos erst in Katalonien präsentieren. "Am Montagabend können wir ein bisschen mehr sagen", meinte Arrivabene zur Konkurrenzfähigkeit des SF16-H.
Der Ferrari präsentierte sich nicht nur optisch, sondern auch technisch stark überarbeitet. Die Nase ist deutlich kürzer. Dazu kommen eine neue Radaufhängung und eine neue Auspufflösung. "Wir wollen bis zum Ende um die WM kämpfen", betonte Arrivabene. Der Schwierigkeit dieser Aufgabe ist man sich in Maranello aber bewusst. "Unsere Konkurrenz schläft ja nicht."
WM-Auftakt am 20. März in Melbourne
In Montmelo stehen ab Montag acht Testtage auf dem Programm. Der WM-Auftakt folgt am 20. März in Melbourne in Australien. Bei drei Rennen gelang es Ferrari im Vorjahr durch Vettel, Mercedes zu bezwingen. Alle anderen Grand-Prix-Siege teilten die Silberpfeil-Stars Lewis Hamilton und Nico Rosberg untereinander auf.
Neben Vettel setzt Ferrari wie 2015 auf den finnischen Routinier Kimi Räikkönen, der den Italienern 2007 den bisher letzten Fahrer-WM-Titel beschert hat. Lauda hatte 1975 eine zehnjährige WM-Durststrecke der Italiener beendet - mit einem ähnlich angestrichenen Auto.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.