Pinke Gewehre etc.
US-Waffenlobby setzt auf Kinder als Zielgruppe
Die US-Waffenindustrie setzt nun mit der Herstellung von bunten Revolvern und Gewehren verstärkt auf Kinder als Abnehmer. Da die Hauptzielgruppe der Industrie, weiße Männer, immer älter werde, bemühten sich die Hersteller neuerdings mehr und mehr um Kinder, wie das Violence Policy Centre, das sich gegen Waffen einsetzt, mitteilte.
Die US-Organisation legte am Donnerstag einen 54-seitigen Bericht vor, der Sechs- bis Zwölfjährige als neue Zielgruppe der Waffenindustrie ausmacht.
"Aggressive Bemühungen" der Industrie
Unter die "aggressiven Bemühungen" der Waffenhersteller fällt demnach beispielsweise die Verarbeitung von Plastik, damit Gewehre auch für Sechsjährige leichter zu halten sind. Neben bunten Farben, unter anderem Pink für Mädchenrevolver und -gewehre, wendet sich die Lobby zudem an die Eltern und ermutigt sie, ihre Kinder so früh wie möglich mit dem Schießen vertraut zu machen.
Studienautor Josh Sugarmann, der Gründer des Violence Policy Centers, übte scharfe Kritik an den Marketingaktivitäten der Waffenindustrie. "Man stelle sich den öffentlichen Aufschrei vor, würden die Alkohol- oder Tabakindustrie solche Maßnahmen ergreifen und kinderfreundliche Versionen ihre Produkte bewerben und anbieten."
Obama ortet "Epidemie der Waffengewalt"
Laut Statistik werden in den USA durchschnittlich jeden Tag sieben Kinder und Teenager mit Waffen getötet. US-Präsident Barack Obama, der von einer "Epidemie der Waffengewalt" in den USA spricht, versuchte bereits mehrfach, die laxen Waffengesetze zu verschärfen. Er scheiterte aber stets am Widerstand der Republikaner im Kongress.
Anfang Jänner präsentierte der Präsident erneut Pläne für ein strengeres Waffenrecht. "Die ständigen Ausreden sind nicht mehr haltbar", sagte er in einer emotionalen Rede mit Tränen in den Augen. Trotz der Blockade der Republikaner wolle er das Maßnahmenpaket diesmal durchsetzen - notfalls im Alleingang.
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