Einspruch abgelehnt

Keine Gnade! Rossi muss vom letzten Startplatz los

Sport
05.11.2015 14:58
Das oberste Sportgericht in Lausanne hat am Donnerstag den Einspruch des Motorrad-WM-Spitzenreiters Valentino Rossi gegen die nach dem MotoGP-Rennen in Sepang verhängte Strafe abgewiesen. Damit bleibt es bei heuer insgesamt vier Strafpunkten für den Italiener, der damit laut Reglement beim Saisonfinale am Sonntag in Valencia vom letzten Platz starten muss. Rossi, der in Malaysia nach Meinung der Kommissare den Spanier Marc Marquez absichtlich zu Fall gebracht hatte, hat in der WM sieben Punkte Vorsprung auf seinen spanischen Yamaha-Teamkollegen Jorge Lorenzo. Im Video oben können Sie die entscheidenden Szenen nochmals selbst unter die Lupe nehmen!

Während in der Formel 1 alles längst entschieden ist, elektrisiert der Kampf zwischen dem italienischen Neunfach-Champion und dem Spanier die Fans nun sogar doppelt. "Forza Vale" gegen "Vamos Jorge". "46" gegen "99"! So lautet verkürzt dargestellt der Kampf beim Gran Premio de la Comunitat Valenciana, dem wohl wieder von 150.000 Fans besuchten Showdown der WM 2015. In der 67-jährigen Geschichte der Weltmeisterschaft gab es nur 16 Anlässe, bei denen der Titelkampf in der Königsklasse erst im letzten Rennen entschieden wurde. Die sieben Punkte sind der knappste Vorsprung vor dem Finale seit 1992.

Offener Konflikt zwischen Rossi und Marquez
Diesmal geht es nach 17 Rennen, 418 Runden und insgesamt fast 2000 Kilometern am Sonntag (14 Uhr) um alles. Nämlich darum, ob der 36-jährige und nach vielen schwachen Jahren 2015 wiedererstarkte Altmeister Rossi seinen historischen zehnten Titel holt oder der 28-jährige Herausforderer Lorenzo seinen fünften. In Sepang war der Konflikt zwischen Rossi und Marquez offen ausgebrochen weil der Italiener Marquez schon vor dem Rennen unterstellt hatte, seinem Landsmann Lorenzo im aktuellen WM-Kampf Schützenhilfe leisten zu wollen.

Fußtritt von Rossi gegen Marquez?
Prompt konzentrierte sich Marquez dann im Rennen mehr auf Rossi als auf die Verfolgung der Spitzenreiter. Das Duell der beiden Streithähne eskalierte, als Marquez im Rad-an-Rad-Duell mit Rossi zu Boden musste und ausfiel. Angeblich, weil ihn Rossi mit einem Fußtritt zu Fall gebracht haben soll. Die TV-Bilder lassen diesen Schluss zwar zu, taugen aber nicht als Beweis. Das Rennen gewann Daniel Pedrosa vor Lorenzo und Rossi. Seitdem geht es rund. Über 400.000 Fans unterzeichneten eine Petition, um die Strafe gegen Rossi rückgängig zu machen.

FIM-Präsident sieht "vergiftete" Atmosphäre
Selbst Italiens Regierungschef Matteo Renzi mischte sich ein. Marquez klagte, von einer italienischen TV-Crew zu Hause belästigt worden zu sein. FIM-Präsident Vito Ippolito bezeichnet die Situation als derart "vergiftet", dass man die übliche Donnerstags-Pressekonferenz absagte, um nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen. Nach der CAS-Entscheidung gab ein Uhrensponsor von Marquez bekannt, wegen der unsportlichen Kontroverse mit Jahresende auszusteigen.

"Ich warte auf die Entscheidung und hoffe auf ein halbwegs normales Rennen, um gegen Jorge mit gleichen Waffen kämpfen zu können", hatte die Hoffnung Rossis vor dem CAS-Urteil gelautet. Rossi hat allerdings auch so eine schlechte Valencia-Bilanz. Er ist seit 1999 dort immer angetreten, hat in 16 Rennen aber erst zwei Mal (2003 und 2004) gewonnen. 2006 verspielte er dort mit einem Sturz sogar den Titel. Zuletzt Weltmeister wurde er 2009.

So wird Rossi MotoGP-Weltmeister:
- Wenn Lorenzo das Rennen gewinnt, muss Rossi Platz zwei holen.
- Wenn Lorenzo Zweiter wird, dann muss Rossi Dritter werden.
- Wenn Lorenzo Dritter wird, muss Rossi zumindest Sechster werden.
- Wenn Lorenzo Vierter wird, muss Rossi mindestens Neunter werden.
- Wenn Lorenzo Fünfter bis Neunter wird, darf Rossi nicht mehr als sechs Positionen dahinter landen.
- Wenn Lorenzo schlechter als Neunter ist, wird Rossi Weltmeister.

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(Bild: KMM)



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