"Bei Rooney können wir im Moment nur abwarten und hoffen", sagte Eriksson. Der Stürmer von Manchester United muss nach seinen Brüchen im rechten Mittelfuß noch mindestens fünf Wochen pausieren. "Ich wäre absolut verrückt, wenn ich Wayne nicht nominiert hätte, solange es noch eine kleine Hoffnung gibt." Rooney kann noch bis zum 9. Juni aus dem Kader gestrichen werden, falls er nicht fit wird.
Optimistisch zeigte sich Eriksson bei Owen, der in diesem Jahr erst einen Kurzeinsatz absolvieren konnte. "Ich bin mir sicher, dass er ab Montag bei uns voll mittrainieren kann."
Vor allem die Berufung von Walcott gilt als Sensation. Er ist einer von nur vier Stürmern - neben dem verletzten Rooney und Owen. "Ich weiß, dass das ein Risiko ist", gestand Eriksson, der von Walcott "absolut begeistert" ist. "Diese Entscheidung ist nicht logisch, sie fiel aus dem Bauch heraus. Ich weiß, dass ich da zocke. Aber Walcott ist unglaublich schnell und in herausragender Form."
Heftige Kritik an Erikssons Entscheidung folgte umgehend. Englands früherer Nationalcoach Bobby Robson meinte: "Walcott ist viele, viele, viele Meilen entfernt vom internationalen Fußball" und Ex- Nationalstürmer Alan Mullery sagte: "Es gibt viele etabliertere Spieler. Den hätte ich nie und nimmer mitgenommen." Bislang wurde Walcott nur im Reserveteam des FC Arsenal eingesetzt. Er war im Januar vom Zweitligisten Southampton für 18 Millionen Euro nach London gewechselt.
Die Nominierung von Hargreaves, neben David Beckham (Real Madrid) einziger Legionär im englischen Aufgebot, kam für die meisten englischen Journalisten überraschend, doch Eriksson hatte ihn vergangene Woche beim Spiel der Bayern gegen den VfB Stuttgart persönlich beobachtet. Der lange verletzte Mittelfeldspieler wusste mit einer Torvorlage zu überzeugen.
"Ich bin froh, zu dieser tollen englischen Mannschaft zu gehören. Die WM in Deutschland ist mit ein Höhepunkt in meiner bisherigen Karriere. Wir gehören zu den Favoriten und werden alles unternehmen, um dieser Rolle gerecht zu werden", meinte Hargreaves: "Ich freue mich riesig auf die Weltmeisterschaft."
Prominenteste WM-Opfer sind Tottenhams Angreifer Jermain Defoe und Chelsea-Stürmer Shaun Wright-Phillips, deren Nominierung als ebenso sicher galt wie die von Verteidiger Ledley King.
Das vorläufige englische WM-Aufgebot: Tor: Robinson (Tottenham), James (Manchester City), Green (Norwich) - Abwehr: Gary Neville (Manchester United), Ferdinand (Manchester United), Terry (Chelsea), Ashley Cole (Arsenal), Campbell (Arsenal), Carragher (Liverpool), Bridge (Chelsea) - Mittelfeld: Beckham (Real Madrid), Carrick (Tottenham), Lampard (Chelsea), Gerrard (Liverpool), Hargreaves (Bayern München), Jenas (Tottenham), Downing (Middlesbrough), Joe Cole (Chelsea), Lennon (Tottenham) - Angriff: Rooney (Manchester United), Owen (Newcastle), Crouch (Liverpool), Walcott (Arsenal). Auf Abruf: Carson (Liverpool), Young (Charlton), Reo-Coker (West Ham), Defoe (Tottenham), Johnson (Crystal Palace).
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