"Alles gut gelaufen"

Geburt auf hoher See: Weihnachtsbaby rührt Italien

Ausland
27.12.2014 15:29
Ein auf einem italienischen Marineschiff geborenes "Weihnachtsbaby" aus Nigeria rührt die Nation von Turin bis Palermo. Der kleine Testimony und seine aus ihrer Heimat geflohene Mutter Kate erholten sich laut Medienberichten vom Samstag im Krankenhaus von den Strapazen der Überfahrt und der Entbindung. Testimony wurde am ersten Weihnachtsfeiertag, 20 Minuten vor Mitternacht, auf hoher See geboren.

Das Baby wog gerade einmal 2,7 Kilogramm. Die italienische Marine hatte seine aus Nigeria stammende Mutter am Donnerstagabend mit anderen Bootsflüchtlingen im Mittelmeer aufgegriffen und auf die "Etna" gebracht, die zur sizilianischen Hafenstadt Messina fuhr. Aus Dankbarkeit für den ärztlichen Beistand bei der Geburt erhielt Testimony den italienischen Zusatznamen Salvatore (auf Deutsch: Retter, Heiland).

Mutter musste zwei Kinder und Ehemann zurücklassen
Kate erzählte Reportern, dass sie ihre Heimat vor zwei Monaten verlassen habe. Am 23. Dezember bestieg sie mit ihrer 15-monatigen Tochter an der libyschen Küste hochschwanger ein Boot in Richtung Europa. Ihren Mann und die beiden sechs und zehn Jahre alten Söhne ließ sie in Algerien zurück.

"Die Dame war großartig", sagte die Frauenärztin Maita Sartori, die bei der Geburt assistierte. "Sie hat alles selbst gemacht. Das Einzige, was wir zu tun hatten, war da zu sein, den Geburtsvorgang zu überwachen und auf Englisch mit ihr zu reden." Kate äußerte sich überglücklich über ihren kleinen Sohn. Zunächst habe sie "richtig Angst" gehabt, aber am Ende sei "alles gut gelaufen".

"Superboss" der Flüchtlingsüberfahrten ausgemacht
Die Zeitung "Corriere della Sera" berichtete unterdessen, italienische Ermittler hätten nach dem Abhören von Mobiltelefonaten einen 32-jährigen Ägypter namens Ahmed Mohammed Farrak Hanafi als Drahtzieher der Flüchtlingsüberfahrten ausgemacht. Auf Ersuchen Italiens hätten sich nun die ägyptischen Behörden den "Superboss" vorgeknöpft. Für die gefährliche Überfahrt von Libyen nach Europa muss jeder Flüchtling oft mehrere Tausend Dollar an die Fluchthelfer oder Schlepper bezahlen.

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