Auch Junge dabei

Kräftemessen beim Fingerhakeln auf Salzburger Alm

Österreich
29.09.2014 07:39
Die Herbstsonne hat am Sonntag das Podium der Fingerhakler auf der Wimmeralm in St. Koloman in Salzburg ausgeleuchtet, wo 34 starke Burschen und mutige Damen an den Start gingen. Die Königsklasse - über 85 Kilogramm - entschied Toni Neureiter für sich. Wanderer kamen spontan dazu und feuerten die Hakler an.

Das Finkerhakeln ist die einzige Disziplin, wo es erlaubt ist, jemanden über den Tisch zu ziehen. Die stärksten Burschen nehmen am genau vermessenen Tisch Platz. Erfolgsgeheimnis der Sieger: "Trainieren, trainieren, trainieren", meint Rupert Wallinger, Vize-Obmann der Fingerhakler in der Hochburg St. Koloman. Und natürlich kommt die ausgefeilte Technik dazu. Am Sonntag traten 34 Starter vom St. Kolomaner Verein und aus dem Innviertel, davon neun mutige Damen, zum Kräftemessen an.

Obmann konnte sich nicht durchsetzen
In der Klasse über 85 Kilo lieferten sich Peter Lindenthaler und Toni Neureiter, der schließlich der Stärkere war, einen spannenden Kampf. Langzeit-Obmann Andi Linderthaler – er ist schon mit zahlreichen Siegen dekoriert – meint gelassen: "Ich habe auch einmal den anderen die Chance gegeben." Er wurde Fünfter.

Ein elastischer, zehn Zentimeter großer Ring aus handgenähtem Gamsleder fängt die geballte Kraft auf. Kern ist ein 20-facher Spagat. "Der hält bis zu 500 Kilo Zug aus", erklären die Profis. Und damit nach dem Kommando des Schiedsrichters "Beide Hakler fertig – zieht!" niemand mit Genickbruch am Boden landet, lauert hinter jedem Teilnehmer ein "Fänger".

Echte Hakler kennen keinen Schmerz
Auch die Damen haben keine Scheu vor der schweißtreibenden Tradition, wo es genauso einmal zu Verletzungen kommen kann. Ein echter Hakler kennt keinen Schmerz – so die ungeschriebene Regel. Die Klasse blieb fest in Hand der Marketenderinnen: Christina gewann vor Martina. "Sie haben sich so ausgemacht, wer das nächste Mal mit dem Fassl gehen muss", erzählt Wallinger.

Auf der Wimmeralm (herrlich auf 1.500 Meter Seehöhe gelegen) sind die Fingerhakler gern gesehen: "Schön, wenn bei dem Wetter alle unterwegs sind", freute sich Wimmeralm-Wirtin Gertraud. Die Hakler sind nach dem Bewerb immer hungrig: "Fleischkrapfen, Knödel, Jause, Gulaschsuppe mit Würsteln", erzählt sie über die herzhafte Speisekarte, die wieder neue Energie gibt.

Almhakeln findet jedes Jahr woanders statt
Der letzte Bewerb wurde vor sechs Jahren vor der geliebten Wimmerhütte ausgetragen. "Wir wechseln die Alm jedes Jahr", verrät Wallinger. Meistens wird im Gemeindegebiet gehakelt, für nächstes Mal haben die Kämpfer aber schon die Mahdegg-Alm in Werfenweng im Auge. Und die Tradition stirbt nicht aus auf der Taugl: Die Schülerklasse wurde von Wanderern und eingeschworenen Fans genauso angefeuert wie die Großen.

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