Vor allem für Kati wird die Reise zum Wendepunkt, schafft sie es doch erstmals, über ihren Tellerrand hinauszublicken und ein echtes Abenteuer zu wagen. Und so ist "Beste Chance" mehr als eine Komödie über ein bayerisch-indisches Aufeinandertreffen. Der Film ist auch ein Plädoyer dafür, sich vom gemütlichen Alltag nicht einschläfern zu lassen, sondern sich immer wieder aufzuraffen.
Indien sei für ihn eine Metapher, erläutert Rosenmüller, der schon seinen Abschlussfilm "Hotel Deepa" dort gedreht hatte. "Da gehen einem die Augen auf, man sieht Sachen, die einen verändern, man kann nicht ungerührt weiterziehen, selbst wenn du als Tourist hinkommst." Auch in der Komödie "Sommer in Orange" von 2011 griff er diese Erfahrungen auf und erzählte von Bhagwan-Jüngern, die mit ihrer Lebensart und ihrer Weltanschauung ein bayerisches Dorf in Aufruhr versetzen. In "Beste Chance" symbolisiert die Reise nach Indien einen Aufbruch. "Es geht darum, eingefahrene Schienen zu verlassen", erklärt der Regisseur.
So wie Kati (Anna Maria Sturm), die kurz vor den Diplomprüfungen ihres Architekturstudiums steht. Als sie eine merkwürdige Nachricht von Jo (Rosalie Thomass) aus Indien erhält, ist ihr sofort klar: Sie muss ihrer besten Freundin helfen. Vergeblich versucht sie, in Tandern Gleichgesinnte für den Trip zu Jo zu finden. Doch alle Freunde sind mit eigenen Problemen beschäftigt - Hausbau, Kinder, Job.
Also fliegt Kati alleine. Jo ist da zwar schon längst wieder auf dem Weg nach Tandern. Kati bleibt aber trotzdem dort. Sie ist fasziniert und genießt das Gefühl von Freiheit und Abenteuer, von dem sie als Jugendliche so lange geträumt hat.
Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film: Regisseur Rosenmüller verquickt bayerischen Dialekt mit abenteuerlicher Exotik, und kredenzt uns eine turbulente Ode an die Freundschaft, die mit viel schrägem Humor unterlegt ist, der aber nie in banalen Klamauk abrutscht. Herzerfrischende "erdige" Authentizität und Couragiertheit verliehen den jungen Protagonistinnen Charme. Ein gelungener filmischer Spagat zwischen herzzermörserndem Heimatgefühl und der Sehnsucht nach der großen Ferne.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.