Aufregung um Bericht

Schuss im Tierpark: Mann trug kein Gorillakostüm

Ausland
05.06.2014 19:59
Ein skurriler Arbeitsunfall in einem spanischen Zoo hat am Donnerstag für weltweite Schlagzeilen gesorgt: Ein Tierarzt auf der Ferieninsel Teneriffa soll laut lokalen Medien einen Angestellten des Tierparks im Affenkostüm mittels eines Betäubungspfeils außer Gefecht gesetzt haben - weil er dachte, es handle sich um einen echten getürmten Gorilla. Die Leitung des Tierparks dementierte jedoch mittlerweile, dass der Mann bei dem Vorfall ein Kostüm trug, und sprach von einem "fehlerhaften" Bericht. Der Gorilla erwies sich somit letztlich als Ente.

Der 35-jährige Mitarbeiter des "Loro Parques" habe die Verkleidung im Rahmen einer Übung getragen, hatte die spanische Zeitung "La Opinion de Tenerife" berichtet. Dabei sei ein Ausbruch von Tieren nachgespielt worden. Der erst kürzlich vom Tierpark angestellte Tierarzt habe offenbar nichts von der Übung gewusst und reagiert, wie es von ihm auch im Ernstfall erwartet werde. Laut der Zeitung feuerte der Mann mit einer Narkosedosis, die für einen 200 Kilogramm schweren Gorilla ausreichen würde, auf den Mitarbeiter des Tierparks.

Tierpark: "Mann war nicht als Gorilla verkleidet"
Die Meldungen über den skurrilen Arbeitsunfall verbreiteten sich daraufhin binnen kürzester Zeit über soziale Medien rund um den Globus. Doch die Leitung des Tierparks widersprach wenige Stunden später den Angaben in dem Bericht. Der Angestellte habe demnach zu keinem Zeitpunkt der Übung ein Gorillakostüm getragen, hieß es in einem Statement, aus dem der britische "Telegraph" am Donnerstagabend zitierte.

Der Zoo erklärte, der Schuss habe sich gelöst, als sich die beiden Männer im während der Übung leeren Gehege des Gorillas aufhielten. "Er (der Tierarzt) hat nicht die Absicht gehabt, den Angestellten mit dem Betäubungspfeil zu treffen. Der Mann war nicht als Gorilla verkleidet, er trug zum Zeitpunkt des Vorfalls seine normale Uniform", so der Tierpark.

Wahr ist auf jeden Fall: Der 35-Jährige wurde am Bein getroffen und brach zusammen. Im Krankenhaus wurde der Zustand des Mannes mittlerweile stabilisiert. "Offensichtlich hat jemand die Fakten darüber, wie wir eine Übung abhalten, falsch verstanden. Die Wahrheit ist, es war kein Gorillakostüm involviert", bezeichnete die Zooleitung den Bericht der Zeitung als "fehlerhaft". Die Pistole des Tierarztes wurde jedenfalls samt Betäubungsmittel von der Polizei beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Arbeitsunfall aus.

Delfin-Trainer tödlich verunglückt
Der "Loro Parque" geriet erst 2009 mit einem tödlichen Zwischenfall in die Schlagzeilen. Damals wurde ein 29-jähriger Delfin-Trainer von einem seiner Schützlinge tödlich verwundet. Die Behörden ermittelten danach wegen vernachlässigter Sicherheitsvorkehrungen gegen die Betreiber des Parks. Anklage wurde allerdings nicht erhoben.

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