Funktionelles Essen

Functional Food: Großes Werben, wenig dahinter

Gesund
21.02.2003 18:01
Rosa schimmerndes Mineralwasser, das schön machen soll, oder Joghurt mit anerkannten Bakterien oder Vitaminen, das die Darmflora wieder gesunden soll: Österreichs Supermarkt-Regale sind voll von "Functional Food"-Produkten. Aber halten sie, was sie versprechen?
In Japan schon lange be- und anerkannt, kamFunctional Food in Österreich erst ziemlich spät aufdie Tische der Verbraucher. Heute aber kommt man kaum an ihnenvorbei. Denn schon beinahe jeder Supermarkt führt Produktedes Funktionellen Essens. Angefangen vom Joghurt mit rechtsdrehendenMilchsäurebakterien, die die Darmflora gesunden sollen, oderwohltuendem Mineralwasser, das rosa schimmernd die Stimmung hebenund schön machen soll, tüfteln Lebensmittelingenieurean immer ausgeklügelteren Produkten, die für die Menschheiteinen gesundheitlichen Nutzen bringen sollen. Aber die Betonungliegt auf "sollen", denn die meisten versprochenen Wirkungen derProdukte können laut einer neuen Studie des Konsumentenschutzesder Arbeiterkammer Wien nicht oder nur zum Teil nachgewiesen werden.
 
Zu schön, um wahr zu sein
Joghurts gegen Dickdarmkrebs, Schokoriegel gegenOsteoporose, Lebensmittel gegen das Altern: Es klingt zu schönum wahr zu sein. Und das ist es auch. Natürlich haben dieSubstanzen des Functional Food wie Omega-3-Fettsäuren, rechtsdrehendeMilchsäurebakterien und sekundäre Pflanzenstoffe (siehe"Was ist drin im Functional Food") Einfluss auf unseren Körper- wie alle Lebensmittel. Aber sie allein machen noch keine gesundeErnährung aus. Und es ist Blödsinn zu glauben, dassSubstanzen in irgendwelchen Lebensmitteln zum Beispiel das Alternverzögern oder aufhalten können. Aber natürlichkönnen sie zu einem gesünderen Lebensstil beitragen,vor allem, wenn Produkte mit Vitaminen oder Spurenelementen angereichertwerden.
 
Obst und Gemüse wirken besser
Aber der Mensch glaubt eben gerne, was ihm die Werbungverspricht. "Iss mehr Obst, dann fühlst du dich besser" klingtwahrscheinlich nicht halb so spannend wie "hier, dieses probiotischeTrinkjoghurt lässt dich fühlen, als wärst du neugeboren".Es gilt einfach als erwiesen, dass der Mensch Lebensmittel, dieversprechen, dass sie einen Gesundheits-fördernden Nutzenhaben - und noch dazu neu und attraktiv sind -, besser annimmtals Vorschriften zur Ernährungsumstellung oder Verbote. Fürdieses "positive Eating" ist aber kein Functional Food nötig.Dafür braucht es nur eine ausgewogene Ernährung - undviel, viel Obst und Gemüse. Denn Funktionelles Essen kannnie das bewirken, was eine abwechslungsreiche Mischkost kann -und die ist vor allem nicht so umstritten.
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