Neue Maßgröße

Studie: Mit Händedruck lässt sich Alterung messen

Wissenschaft
07.05.2014 23:00
Nicht wenige Menschen sind davon überzeugt, aus einem Händedruck Charaktereigenschaften ihres Gegenübers herauslesen zu können. Sogar Ratgeber für "optimales" Händeschütteln gibt es. Forscher des Internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg haben nun herausgefunden, dass sich die Stärke des Händedrucks als Maß dafür eignet, um das wahre Alter einer Person festzustellen.

In ihrer Metastudie, für die sie über 50 andere Untersuchungen unter die Lupe nahmen, zeigten die IIASA-Forscher Sergei Scherbov und Warren Sanderson, dass die Stärke des Händedrucks mit anderen Altersfaktoren wie der künftigen Sterblichkeit, Behinderungen, geistigem Verfall oder der Fähigkeit, sich nach Spitalaufenthalten zu erholen, korrespondiert. Bereits jetzt wird diese Maßgröße verbreitet erhoben. Als weitere Bezugsfaktoren werden in den Studien die Gehgeschwindigkeit, die Balance sowie die "Aufstehgeschwindigkeit" von einem Sessel erwähnt.

Alter keine Maßgröße für Alterungsprozess
Scherbov beschäftigt sich im Rahmen seiner Forschungen mit der Neudefinition von Alter und besseren Methoden zur Vorhersage der Lebenserwartung. Seine bisherigen Studien haben bereits gezeigt, dass die reine Anzahl der Lebensjahre eines Menschen keine taugliche Maßgröße für den je nach Mensch verschiedenen Alterungsprozess ist. Durch neue Ansätze wie eben den Händedruck könnten künftig Unterschiede im Alterungsprozess verschiedener Bevölkerungsgruppen identifiziert werden, die ansonsten nicht deutlich würden, so der Wissenschaftler.

Stärke des Händedrucks steigt mit Bildungstand
So zeigte sich etwa anhand von Daten des United States Health and Retirement Survey, dass der Bildungsstand ein wesentlicher Alterungsfaktor ist. So entspreche etwa die Stärke des Händedrucks von 65-Jährigen ohne High-School-Abschluss jenem von 69-jährigen (Frauen) bzw. 70-jährigen (Männer) High-School-Absolventen. Menschen im typischen Pensionsantrittsalter mit niedrigerem Bildungsstand würden also vier bzw. fünf Jahre schneller altern, so der Forscher.

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