Digitale Helfer ziehen in die analoge Welt ein – und verändern sie rasant. Die BTG Spedition und Logistik GmbH aus Wiener Neudorf zeigt, wie moderne Technologien klassische Transportabläufe revolutionieren können. Mit Unterstützung von Digi-4-Wirtschaft, dem Impulsprogramm von Land Niederösterreich und der Wirtschaftskammer NÖ, setzt das Unternehmen auf einen KI-basierten Dispositionsassistenten, der künftig Zeit, Geld und CO₂ einsparen soll.
Seit der Gründung 1999 wächst BTG stetig. Heute beschäftigt das Unternehmen 70 Mitarbeiter in den Bereichen Luftfracht, Seefracht, Projektgeschäft und Distributionslogistik. Die Branche steht jedoch vor großen Herausforderungen: Fachkräftemangel, steigende Kosten und knappe LKW-Kapazitäten. Daher braucht es Systeme, die effizienter planen, schneller reagieren und nachhaltiger arbeiten.
„Wir erwarten 20 bis 30 Prozent Zeiteinsparung“
Der neue digitale Dispositionsassistent soll exakt das erbringen. Projektverantwortlicher Thomas Hafner von der BTG Spedition und Logistik GmbH erwartet sich durch das Tool 20 bis 30 Prozent Zeiteinsparung.
Es analysiert in Echtzeit Mautkosten, Treibstoffpreise, Beladungsgewichte und Verkehrslagen, berechnet optimale Kombinationen und schlägt Touren vor, die die Auslastung maximieren. Hafner beschreibt den Alltag so: „Da gibt es tagtäglich eine Vielzahl an Sendungen, die wir optimal kombinieren müssen. Und das hat uns dazu bewogen, mit der Tourenoptimierung Richtung IT-Unterstützung zu gehen.“
Besonders wichtig ist, Leerfahrten zu vermeiden und Import- und Exportsendungen ideal zu verbinden. Doch die Realität bleibt komplex: Verschiedene Abhol- und Zustellorte, Teilladungen, knappe Zeitfenster. Genau hier greift die KI ein. „Das Tourenoptimierungstool prüft, welche Zeitfenster und Kombinationen gewichtstechnisch möglich sind. Das ist eine sehr große Hilfe, um die Problematik rund um die Tourenplanung einfacher zu machen“, so Hafner weiter.
Probebetrieb läuft – Regelbetrieb ab Jahreswechsel
Aktuell läuft der Probebetrieb, mit Jahreswechsel 2025/26 soll das System dann fixer Bestandteil sein. Dann übernimmt die KI nicht nur Planung, sondern auch CO₂-Analyse und digitale Abrechnung über ZUGFeRD und EDI. Das sorgt für mehr Effizienz, schnellere Prozesse und transparente Kommunikation mit Kunden.
Auch die Nachhaltigkeit rückt in den Fokus
„Ich sehe CO₂-Einsparung zusammenfassend – das ist ein wichtiges Thema.“

Thomas Hafner, Projektverantwortlicher BTG Spedition und Logistik GmbH
Bild: krone.tv
Durch optimierte Routen sollen Verbrauch und Emissionen spürbar sinken.
Digitale Transformation sichert Wettbewerbsfähigkeit
Mit dem KI-Assistenten geht BTG einen großen Schritt in Richtung Zukunft. Automatisierte Disposition, smarte Analysen und digitale Rechnungsprozesse verbessern nicht nur die Ressourcenschonung, sondern auch Kostenstrukturen und Servicequalität.
„Der Disponent kann mehr abwickeln in der Zeit, die er sonst aufgebracht hat“, betont Hafner – ein klarer Vorteil in Zeiten des Fachkräftemangels.
Ein Beispiel für echte Zukunftslogistik
BTG zeigt vor, wie Digitalisierung nicht ersetzt, sondern entlastet – und wie KI in einem klassischen Gewerbe Wege verkürzt, Fehler reduziert und Nachhaltigkeit stärkt. Ein Projekt, das zeigt: Die Zukunft der Logistik ist digital, effizient und klimabewusst.