Hohe Kosten, steigende Inflation und dazu noch Personalmangel: Die Zahl der Firmeninsolvenzen ist heuer in Niederösterreich gestiegen. Ob es im kommenden Jahr besser wird?
Diese Hochrechnung des Kreditschutzverbandes von 1870 (KSV1870) hat es in sich: Bis zum Jahresende werden in NÖ heuer 1106 Unternehmen in die Insolvenz geschlittert sein. Nach einem leichten Rückgang der Firmenpleiten in den ersten drei Quartalen haben gegen Jahresende hohe Energiekosten, steigende Inflation und Personalmangel noch viele Wackelkandidaten in den wirtschaftlichen Abgrund gerissen – im Vergleich zu 2024 steigt die Zahl der Insolvenzen daher um 0,6 Prozent an. Hauptbetroffen sind die Branchen Handel (200 Fälle), Bauwirtschaft (180 Fälle) und Gastronomie (106 Fälle), auf die rund 45 Prozent aller Insolvenzen entfallen.
Von Großinsolvenzen verschont
Immerhin: Die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer ist gesunken. Und zwar um 42 Prozent auf 3900. Vor allem deshalb, weil es heuer keine Großinsolvenzen wie etwa Kika/Leiner im Vorjahr gegeben hat. Das drückt auch die Summe der Verbindlichkeiten – sie betragen aber immer noch 540 Millionen Euro.
Unsicherheiten für 2026 groß
Wer 2026 auf eine Trendwende hofft, wird von den Prognosen enttäuscht: „Die Insolvenzzahlen werden sich auf einem ähnlichen Niveau bewegen“, erklärt Brigitte Dostal, Insolvenz-Expertin des KSV1870 für Wien, Niederösterreich und das Burgenland. Denn zum jetzigen Zeitpunkt sei noch völlig offen, ob der vorhergesagte sanfte Wirtschaftsaufschwung auch zu einer nachhaltigen finanziellen Entlastung der Unternehmen in Niederösterreich führen werde. Abzuwarten bleibe auch die geopolitische Entwicklung, die erheblichen Einfluss auf die Exportwirtschaft habe.
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