Ukraine-Krise

Präsidentenwahl wird Match Klitschko-Timoschenko

Ausland
27.03.2014 13:49
Jetzt ist es fix: Die Präsidentenwahl in der Ukraine im Mai wird zum Match zwischen Ex-Boxweltmeister Vitali Klitschko und Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko. Nachdem Klitschkos Antreten bereits seit Längerem bekannt war, hat Timoschenko, die zuletzt wegen mitgeschnittenen Todesdrohungen gegen Kremlchef Wladimir Putin in Bedrängnis geraten war, am Donnerstag ihre Kandidatur offiziell bestätigt.

"Ich habe vor, für den Präsidentenposten zu kandidieren", sagte die 53-Jährige am Donnerstag in Kiew. Sie wolle sich am 29. März auf einem Kongress ihrer Vaterlandspartei von den Delegierten bestätigen lassen, sagte die Ex-Ministerpräsidentin, die mit ihren Aussagen in einem abgehörten Telefont ("Bin bereit, Putin in den Kopf zu schießen") die angespannten Beziehung zwischen der Ukraine und Russland zuletzt weiter belastete (siehe Story in der Infobox). Die Wahl ist für den 25. Mai angesetzt.

"Schokoladenkönig" in Umfrage vor Klitschko und Timoschenko
Bisher hatte sich Timoschenko nicht selbst zu einer Bewerbung geäußert. In Umfragen liegt sie gleichauf mit Ex-Boxweltmeister Vitali Klitschko auf Rang zwei, aber abgeschlagen hinter dem Milliardär Petro Poroschenko. In einer aktuellen Umfrage hatte sich die Mehrheit der Ukrainer für den proeuropäischen "Schokoladenkönig" als Staatschef ausgesprochen.

Poroschenko gilt mit einem geschätzten Vermögen von einer Milliarde Euro als Co-Financier der jüngsten Revolution auf dem Maidan - und der von 2004. Bei einer Präsidentenwahl würde er aktuell auf 24,9 Prozent der Stimmen kommen, Timoschenko und Klitschko jeweils auf etwa 9 Prozent. Aus einer Stichwahl würde Poroschenko zurzeit als klarer Sieger hervorgehen. Allerdings hat der 48-Jährige bisher keinen Antrag auf Registrierung als Kandidat gestellt. Die Frist der Wahlleitung endet an diesem Sonntag.

Timoschenko verlor 2010 gegen Janukowitsch
Timoschenko hatte 2010 die Stichwahl um das Präsidentenamt gegen ihren mittlerweile gestürzten Erzrivalen Viktor Janukowitsch verloren. Janukowitsch entließ Timoschenko nach nicht einmal einem Dreivierteljahr. Kurz darauf wurde Timoschenko wegen des Gasabkommens mit Russland inhaftiert. Im Zuge des Umsturzes wurde die umstrittene Politikerin nach Jahren aus der Haft entlassen und vor Kurzem wegen eines Rückenleidens in Berlin medizinisch behandelt worden.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele