





Völlig intransparent für Bürger dürften Verhandlungen über die Bahnkreuzungen in Klein-Meiseldorf (Niederösterreich) über die Bühne gegangen sein. Die Ausweichroute des gesperrten Übergangs soll sicherer gemacht werden, Planungen seien schon beauftragt, beruhigt der Bürgermeister.
Aufregung herrscht derzeit im Hauptort der 850-Seelen-Gemeinde Meiseldorf im Waldviertler Bezirk Horn. Denn in der nahe der Franz-Josefs-Bahn gelegenen Kommune gibt es gleich mehrere Bahnübergänge, drei davon allein auf den Straßen von Klein-Meiseldorf. Obwohl die Bürger nichts davon gewusst hatten, wurde sogar noch direkt vor einer Informationsveranstaltung plötzlich eine der Kreuzungen gesperrt.
„Einsicht zum Teil verweigert“
Wirbel herrscht auch, weil sich einige Bürger von Ortschef Nikolaus Reisel in der Debatte um den Erhalt der Schienenkreuzungen hinters Licht geführt fühlen: „Zuerst hat er uns die Einsicht in Teile der Akten verweigert. Jetzt wurden wir überrumpelt und vor vollendete Tatsachen gestellt“, sagt der 70-jährige Josef Piewald.






Gefährliche neue Ausweichroute ...
Die Ausweichroute, die auf der L 42 unter einer Eisenbahnbrücke hindurchführt, sei zudem wesentlich gefährlicher, als der Weg über die gesicherte Bahnkreuzung. Denn um auf die L 42 zu kommen, muss man eine steil abschüssige Gasse nehmen. Unten angekommen, sieht man in die Kreuzung nur schwer ein. Neben hoher Rutschgefahr im Winter sei der Verkehrsspiegel oft eingefroren. Zudem sei der Gehsteig unter der Brücke an der schmalsten Stelle nur 1,15 Meter breit. „Und da sollen jetzt mehr Leute gehen und mehr landwirtschaftliche Fahrzeuge fahren – und dazu noch die Lastwagen in diesem Nadelöhr, wo man nicht ausweichen kann“, schwant dem Pensionisten Übles.
Planungen bereits beauftragt
Bürgermeister Reisel beruhigt, dass bereits Planungen für Sicherheitsumbauten auf der Route in Auftrag gegeben wurden. Die Unterführung der Eisenbahnbrücke wird aber nicht breiter – „im Zweifel hat der fahrende Verkehr Nachrang!“
Es ist eine Frechheit von Bund und Land, wie man Gemeinden bei Eisenbahnkreuzungen allein im Regen stehen lässt!

Nikolaus Reisel, ÖVP-Bürgermeister von Meiseldorf, Bezirk Horn
Bild: Attila Molnar
Für kleine Gemeinde unleistbar
Beim Verfahren, in dem die Gemeinde nur beschnittene Rechte hätte, sprach man sich für die Erhaltung aller Bahnübergänge inklusiver Sicherungen aus, beeinspruchte ein erstes Gutachten. Vergebens. Der Ortschef: „Wenn wir den Übergang erhalten wollen, müssten wir jetzt 750.000 Euro für die nächsten 25 Jahre aufbringen. Das können wir uns nicht leisten!“
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