SPÖ schießt gegen FPÖ

Mürztal: Warum ein Bus-Verkauf für Aufregung sorgt

Steiermark
10.12.2025 17:51

Die Steiermarkbahn verkauft zwei Reisebusse an die Mürztaler Verkehrsbetriebe. Klingt nach einer simplen Transaktion, schlägt aber in der Region Mürztal politische Wellen. Die SPÖ, insbesondere der Turnauer Bürgermeister Stefan Hofer, sieht eine Schwächung des ländlichen Raums. 

Zwei Reise- und fünf Linienbusse sind am Steiermarkbahn-Standort Aflenz-Turnau stationiert. Die zwei Reisebusse werden aber bald in Richtung Kapfenberg siedeln: Die MVG (Mürztaler Verkehrsbetriebe) hat sie erworben, wie Geschäftsführer Gerhard Deutsch am Mittwoch der „Krone“ bestätigt.

„Uns verbindet eine jahrelange intensive Partnerschaft, die Steiermarkbahn fährt in unserem Auftrag als Subunternehmer. Sie haben uns nun ersucht, das Reisebusgeschäft zu übernehmen“, erzählt Deutsch. Er betont: Alle Reisen, die für 2026 bereits gebucht sind, werden zu den gleichen Konditionen durchgeführt. Und in Sachen Personal? Falls sich ein Reisebusfahrer bewirbt, werde man ihn aufnehmen – diese sind nämlich am Arbeitsmarkt rar gesät und heiß begehrt. 

Vor Corona hatte die MVG 14 Reisebusse. Als das Geschäft in der Pandemie einbrach, reduziert man auf sieben Busse – jetzt wird wieder aufgestockt, weil die Nachfrage steigt, so Deutsch. 

„Ein wichtiger Arbeitgeber“
Politisch schlägt der Vorgang Wellen. Turnaus Bürgermeister Stefan Hofer und SPÖ-Chef Max Lercher sagen: „Der Steiermarkbahn-Standort Aflenz-Turnau ist eine wesentliche Säule des öffentlichen Verkehrs in der gesamten Region – besonders für Reisebusse. Darüber hinaus handelt es sich um einen wichtigen Arbeitgeber.“

Zitat Icon

Die Vereine der Region nutzen fast ausschließlich dieses Angebot für Busreisen.

Stefan Hofer

Frühere politische Verantwortungsträger hätten stets „die Weitsicht“ gehabt, die Fortführung des Standorts zu gewährleisten. Nun werde der ländliche Raum geschwächt, „obwohl die FPÖ vor der Wahl versprochen hat, diesen zu stärken“. Von der blau-schwarzen Landesregierung wird eine Lösung für die Fortführung des gesamten Angebots erwartet.

Linienverkehr: Vertrag läuft bis 2031
Befürchtet wird sogar, dass auch der Linienverkehr der Steiermarkbahn in der Region eingestellt wird. Das wird im Verkehrsressort des Landes (Claudia Holzer, FPÖ) bestritten, der Vertrag laufe bis Ende Juni 2031. Übrigens: Die Steiermarkbahn zieht sich jetzt an ihrem letzten Standort vom Reisebusgeschäft zurück „und kann sich auf die Kernaufgabe des Unternehmens, die Erbringung von Verkehrsleistungen im Kraftfahrlinienbetrieb, konzentrieren“.

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