Mädchen bloßgestellt

Facebook-Verbot für Münchner Sex-Erpresser

Web
26.03.2014 10:06
Weil er Frauen im Internet bloßgestellt, ihnen Gewalt angedroht und sie in einem Fall sogar gezwungen hatte, vor der Kamera zu masturbieren, ist ein 21-Jähriger jetzt am Amtsgericht München verurteilt worden. Neben einer Jugendstrafe, gemeinnütziger Arbeit sowie Schmerzensgeldzahlungen fasste er auch sechs Monate Facebook-Verbot aus.

Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, stand der junge Mann bereits 2011 vor Gericht, nachdem er mehrere Personen via Facebook bedroht, verleumdet und beleidigt hatte. Er erhielt eine Ermahnung, die ihn jedoch nicht davon abhielt, sein Treiben ein Jahr später gegen sechs jugendliche Mädchen fortzusetzen, die er dem Bericht nach mit einer Ausnahme nur aus Facebook kannte und nie zuvor getroffen hatte.

So drohte er in einem Fall einer 17-Jährigen, ihr die "Hells Angels" zu schicken, und zwang sie, vor ihrer Handykamera zu masturbieren. Die Aufnahmen speicherte er anschließend für jeden sichtbar auf Facebook. Andere Mädchen beschimpfte er im Internet als "Huren", veröffentlichte ihre Telefonnummern und rief dazu auf, sie zu stalken. Die Mädchen hätten über ihn "gelästert", gab der 21-Jährige als Motiv an.

Jugendstrafe und sechs Monate Facebook-Verbot
Das Gericht zeigte sich davon unbeeindruckt und verurteilte den jungen Mann zu einer zweijährigen Jugendstrafe sowie vier Wochen Dauerarrest. Ob der Mann die zwei Jahre absitzen müsse, entscheide sich nach einer sechsmonatigen Vorbewährungszeit, berichtete die "Süddeutsche".

Bis dahin müsse er eine Sexualtherapie antreten, 100 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten und den beiden am schlimmsten betroffenen Mädchen je 1.500 Euro Schmerzensgeld zahlen. Seine Accounts bei Facebook, WhatsApp und Instagram müsse er zudem löschen. Ein halbes Jahr lang darf er zudem keine sozialen Netzwerke mehr nutzen.

Mädchen "für ihr Leben gestraft"
"Sie haben Leute, die Ihnen nicht passten, einfach fertiggemacht", zitiert die Zeitung den zuständigen Staatsanwalt. Die Mädchen, deren Bilder im Netz standen, seien "für ihr Leben gestraft".

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