Das von Meteorologen bereits prognostizierte Unwetter hat am Montagnachmittag in Vorarlberg für Chaos gesorgt – über 90 Feuerwehreinsätze wurden verzeichnet. Besonders hart traf es den Bezirk Dornbirn: Sturmböen rissen Bäume um, deckten Dächer ab – und sorgten für einen dramatischen Seilbahn-Zwischenfall.
In luftiger Höhe spielten sich am Montag bange Szenen ab: 19 Menschen und ein Hund saßen in einer Gondel der Karrenseilbahn fest. Der Grund: Das Trag- und Zugseil waren aufgrund des heftigen Windes aus der Führung gesprungen – die Bahn blieb etwa 250 Meter unterhalb der Bergstation mitten in der Fahrt in etwa 60 bis 80 Meter Höhe stehen.
Fahrgäste sind wohlauf
Kurz nach 15 Uhr war der Notruf bei den Einsatzkräften eingegangen, doch die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) konnte bald darauf Entwarnung geben: Alle Fahrgäste sind wohlauf. Bergrettung, Feuerwehr und Polizei suchten seitdem fieberhaft nach einer Möglichkeit, die 19 Personen und den Hund zu bergen.
Bergretter auf Kabinendach abgesetzt
Die Kabine musste im Vorfeld von Technikern vor der Rettung der Passagiere mit zusätzlichen Mitteln am Seil gesichert werden. Dazu waren zwei Hubschrauberflüge nötig. Anschließend wurden ein Notarzt und ein Bergretter auf dem Kabinendach abgesetzt. Sie wurden von zwei zusätzlichen Bergrettern unterstützt, um die Fahrgäste aus der Kabine abzuseilen.
Kurz nach 19.30 Uhr wurde die komplizierte Bergung schließlich eingeleitet. In rund zwei bis drei Stunden sollten alle Fahrgäste wieder Boden unter den Füßen spüren, hieß es in einer Aussendung.
19 Personen abgeseilt
Kurz vor 23 Uhr wurde der Rettungseinsatz erfolgreich abgeschlossen. Laut „Krone“-Informationen war zuvor in den Gondeln nur noch vereinzelt schwaches Licht zu sehen. Die Aktion hatte mehrere Stunden gedauert, die einbrechende Dämmerung erschwerte den Einsatz.
Am Boden nahm die Bergrettung die Passagiere in Empfang, sie wurden zunächst von der Rettung im Heim des Alpenvereins bei der Talstation betreut. Verletzt wurde laut Angaben eines Sprechers der Stadt niemand, „es ist alles gut gegangen“.
Stimmung „ruhig und besonnen“
Die Stadt hatte die Stimmung in der Gondel als „ruhig und besonnen“ beschrieben. Alle 15 Minuten habe das Kriseninterventionsteam die Fahrgäste kontaktiert.
Auch Zugverkehr von Unwetter betroffen
Auch im Zugverkehr sorgte das Unwetter für Aufregung: Zwischen Dornbirn und Wolfurt war eine Oberleitung beschädigt, Züge konnten nur noch ein Gleis befahren – Verspätungen inklusive. Die ÖBB arbeiteten mit Hochdruck an der Behebung des Schadens.
Bereits am Nachmittag war es in Vorarlberg zu über 90 Einsätzen gekommen. Grund dafür waren schwere Unwetter. Sturmböen und starke Schauer hielten das Bundesland in Atem.
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