Vorarlbergs Sozialeinrichtungen haben einmal mehr davor gewarnt, dass die vom Land angekündigten Einsparungen im Sozialbereich massive Auswirkungen auf das soziale Netz hätten.
Walter Schmolly, seines Zeichens Direktor der Caritas Vorarlberg und Obmann des Arbeitgebervereins für Sozial- und Gesundheitsorganisationen, befürchtet nicht nur massive Qualitätseinbußen, auch der Kollektivvertrag der Sozialeinrichtungen sei gefährdet: „Ich sehe nicht, wie wir angesichts der angekündigten Kürzungen von 15 Millionen Euro einen Kollektivvertrag für 2026 abschließen können.“ Die Sozialunternehmen hätten keine Möglichkeiten mehr, weitere Finanzierungsausfälle zu kompensieren. Leistungskürzungen, längere Wartelisten, Selbstbehalte oder überhaupt die Streichung von Angeboten seien unweigerlich die Folge. Dass die Landesregierung wiederholt betont hat, die Einsparungen beträfen nur „Strukturkosten“, ist für Schmolly „eine einzige Nebelgranate“: „Diese Einsparungen werden direkt bei den Menschen spürbar sein, die Unterstützung brauchen.“
Breite Palette an Forderungen
Der Verband der privaten Vorarlberger Sozial- und Gesundheitseinrichtungen fordert vom Land eine Verschiebung der Einführung der neuen Tarifstruktur, um Zeit für „konstruktive Gespräche“ zu gewinnen. Darüber hinaus müsse von weiteren Kürzungen abgesehen werden – und sollte das Land dennoch weitere Einsparungen planen, so gelte es zumindest die Sozialeinrichtungen rechtzeitig zu informieren. Am Ende müssten die Tarife für die Angebote zumindest kostendeckend sein. Und nicht zuletzt müsse dafür Sorge getragen werden, dass die Arbeitsbedingungen attraktiv bleiben – „denn das soziale Angebot lebt zu hundert Prozent von engagierten und kompetenten Mitarbeitern“, betont Schmolly.
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