Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) präsentierte am Dienstag die neue Psychiatrie- und Suchtstrategie 2025-2035. Ein Ziel ist die verstärkte Zusammenarbeit zwischen stationärer und ambulanter Betreuung.
Spitäler und niedergelassener Bereich sollen in der psychiatrischen Versorgung in Vorarlberg künftig stärker zusammenarbeiten. „Das umfasst aufsuchende Angebote, also die Betreuung Betroffener zu Hause statt im Spital, und eine rund um die Uhr erreichbare Krisenhotline“, erklärte Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) am Dienstag bei der Vorstellung Strategie. Der sogenannte Trialog – die Einbeziehung von Fachleuten, Angehörigen und Betroffenen – sei bereits bisher in Projekten zur Anwendung gekommen, in der neuen Psychiatrie- und Suchtstrategie sei er aber erstmals strukturell festgehalten, ergänzte Abteilungsvorständin Alexandra Kargl.
Neu ist auch, dass Psychiatrie und Suchterkrankungen in einer gemeinsamen Strategie behandelt werden, schließlich seien sie in der Praxis oft nicht trennbar. Zu den Zielen für die kommenden zehn Jahre zählen einheitliche Qualitätsstandards für Psychiatrie und Suchthilfe, insbesondere in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Suchtbehandlung wird auf niederschwellige Angebote gesetzt. Die Selbsthilfe von Betroffenen und Angehörigen soll gestärkt werden.
Rund ein Viertel der Jungen sind betroffen
Gemäß Studien leiden rund 23 Prozent der österreichischen Bevölkerung zumindest einmal im Leben an einer psychischen Erkrankung, die behandelt werden sollte, hieß es bei der Präsentation. 24 Prozent aller jungen Menschen bundesweit seien aktuell betroffen. Seit 2017 ist die Nachfrage nach Beratung, Betreuung und Behandlung in Vorarlberg um 45 Prozent gestiegen.
Das Land investiert rund 36 Millionen Euro im Jahr in die Sozialpsychiatrie. Es sei klar, dass 2026 „nicht das Jahr der budgetären Erweiterungen“ ist, sagte Rüscher. Es gelte, Bestehendes weiterzuentwickeln und neu zu denken.
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