Die Würfel in der Causa Notfallversorgung Eisenstraße scheinen gefallen zu sein: Ein druckfrisches Gutachten spricht sich gegen den von der Region geforderten Notarztstützpunkt aus – stattdessen soll ein Pilotprojekt mit First-Responder-Ärzten die Versorgung sichern.
Seit Dienstag liegt der „Krone“ das druckfrische Gutachten der vom Landessanitätsrat beauftragten Ärzte Thomas Bößner-Weiss, Reinhard Doppler und Geza Gemes in der Causa „Notfallversorgung Steirische Eisenstraße“ vor. Ihr Fazit: kein neuer Notarztstützpunkt für die abgelegene Region. Stattdessen empfiehlt das Trio ein Pilotprojekt mit First-Responder-Ärzten und Notfallsanitätern. Den Rest solle der technisch aufgerüstete Rettungshubschrauber erledigen.
Der Anlass für die rasche Einberufung des Landessanitätsrats durch Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) waren zwei Todesfälle, die im Herbst weit über die Liezener Bezirksgrenzen hinaus für Aufsehen gesorgt hatten.
Konzept als „Themenverfehlung“
Für die Bevölkerung ist die Absage jedenfalls bitter, für das Rote Kreuz Liezen ein Schlag ins Gesicht. „Mit uns hatte nie jemand Kontakt“, sagt Bezirksstellenleiter Gernot Leitner. Das Rote Kreuz hatte sich ja geschlossen für einen eigenen Notarztstützpunkt ausgesprochen und ein eigenes Versorgungskonzept vorgelegt. Die Empfehlung der Mediziner sieht man als „Themenverfehlung“: „Dieses Konzept ist auf viele Jahre nicht umsetzbar und löst unsere Probleme nicht. Was wissen drei Kages-Ärzte besser als wir vor Ort?“, schüttelt Leitner den Kopf.
Die Entscheidung über die Umsetzung der Empfehlung liegt nun beim Landessanitätsrat (Vorsitz: Erich Schaflinger). ÖVP-Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl, der sich immer gegen einen Notarztstützpunkt aussprach, wird wohl im Hintergrund auch ein Wörtchen mitreden.
Brisant: In den vergangenen Tagen kam es erneut zu kritischen Situationen, weil der Rettungshubschrauber wegen Nebels nicht fliegen konnte.
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