Aufsehen in Dänemark

Spermaspender mit Krebsrisiko zeugte 200 Kinder

Ausland
10.12.2025 14:25

Ein dänischer Spermaspender hat fast 200 Kinder gezeugt, obwohl er eine Genmutation trägt, die das Risiko für Krebs erhöht. Mindestens zwei der Kinder erkrankten tatsächlich an Krebs, der Mann und seine Familie sind laut Analysen hingegen gesund.

Die European Sperm Bank (EBS) wurde im April 2020 erstmals darüber informiert, dass ein per Samenspende gezeugtes Kind an Krebs erkrankt war und bei ihm eine Genmutation festgestellt wurde. Daraufhin sei eine Spermaprobe des Spenders untersucht worden, ohne dass darin die seltene Mutation des Gens TP53 gefunden worden sei, hieß es. Drei Jahre später wurde die Samenbank aber auf einen weiteren Fall eines Kindes, das an Krebs erkrankt ist, hingewiesen. Neue Analysen ergaben dann, dass der Mann selbst gesund ist, aber die Genmutation trägt.

Die nachgewiesene Mutation sei selten und zuvor noch nie beschrieben worden, erklärte das Personal der Samenbank. Sie sei nur in einem „kleinen Teil“ der Spermien des Mannes präsent und nicht in seinem übrigen Organismus. Auch würden nicht alle gezeugten Kinder die Genmutation tragen, wurde beruhigt. Laut einem BBC-Bericht sind manche der betroffenen Kinder allerdings an Krebs gestorben. Die schwere Erkrankung wurde demnach bei zehn Kindern diagnostiziert, bei 23 wurde die Genmutation bisher bestätigt.

Bei 23 Kindern wurde die Genmutation bisher nachgewiesen (Symbolbild).
Bei 23 Kindern wurde die Genmutation bisher nachgewiesen (Symbolbild).(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Sperma an Kliniken in 14 Ländern verkauft
Das Gen TP53 soll verhindern, dass Zellen des Körpers krebsartig werden. Die Mutation erhöht das Risiko für mehrere Krebsarten, darunter auch Brustkrebs in späteren Jahren. Bisher hätten die Kinder von dem Spermaspender zwei unterschiedliche Krebsarten entwickelt, heißt es. Manche seien sehr jung gestorben. Wie viele die Genmutation tragen, ist bisher unklar.

Fest steht, dass das Sperma des Dänen zwischen 2006 und 2022 an 67 Kliniken in 14 Ländern verkauft wurde. Allein in Dänemark kamen 99 Kinder, die mit seinem Sperma gezeugt wurden, zur Welt. Einige Betroffene wurden kontaktiert. Besorgten Eltern wurde geraten, die von ihnen ausgewählte Klinik und die Fruchtbarkeitsbehörde ihres Landes zu kontaktieren.

Gesetzliches Limit überschritten
Es gibt kein Gesetz, wie oft der Samen eines Spenders weltweit verwendet werden darf. Einige Regierungen setzen eigene Grenzen, länderübergreifende Beschränkungen gibt es nicht. In Belgien darf ein einzelner Samenspender beispielsweise von sechs Familien verwendet werden, dort brachten aber 38 Frauen 53 Kinder von dem Spender zur Welt. Das Gesetz wurde demnach nicht eingehalten. Laut Fachleuten werden grundsätzlich ein bis zwei Prozent der Männer zugelassen, die sich als Samenspender bewerben.

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