„ICE war hier“
Krippe mit Trump-Kritik sorgt in USA für Aufsehen
In der US-amerikanischen Stadt Dedham bei Boston sorgt derzeit eine Krippe für Aufsehen – nicht aber wegen besonders auffälliger Figuren, sondern wegen Kritik an der US-Regierung. Anstelle von Jesus, Maria und Josef zeigt die Krippe ein Schild mit der Aufschrift „ICE war hier“.
Darunter ist die Erläuterung ergänzt, die Heilige Familie sei im Zufluchtsort der katholischen Kirche St. Susanna sicher. „Wenn Sie ICE sehen, rufen Sie bitte LUCE an“, heißt es weiter. ICE ist die Einwanderungsbehörde in den USA, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter derzeit in mehreren Städten unterwegs sind, um angeblich kriminelle Migrantinnen und Migranten festzunehmen.
LUCE steht für das „Immigrant justice network of Massachusetts“, bei dessen Hotline Operationen der Einwanderungsbehörde gemeldet werden können, um andere zu warnen. Die Abkürzung steht für die Worte Liberation, Union, Community und Esperanza (mehrsprachige Ausdrücke für Befreiung, Vereinigung, Gemeinschaft und Hoffnung, deren Anfangsbuchstaben zusammen „Licht“ bedeuten.
Hier sehen Sie eine Aufnahme von der Krippe:
„Geschehen Spiegel vorhalten“
Der Pater der Kirche, Stephen Josoma, sagte, dass es eine kirchliche Tradition sei, die Krippe zu nutzen, „um dem Geschehen den Spiegel vorzuhalten“. Die Gemeinde arbeite mit Migrantinnen und Migranten zusammen. Laut Berichten nahm der ICE in der Weihnachtszeit Kirchen ins Visier. „Sie (Migrantinnen und Migranten, Anm.) haben alles getan, was sie tun sollten, aber ihr Status könnte gefährdet sein, und einige unserer Leute wären in Gefahr, getötet zu werden, wenn sie zurückkehren würden“, sagte Josoma.
Die Gruppe „Frieden und Gerechtigkeit“ der Pfarre beschäftigt sich in der Weihnachtszeit immer mit nationalen und globalen Themen, darunter Waffengewalt, Massenerschießungen und Klimawandel. Bereits 2018 hatte die Gemeinde St. Susanna mit einer Krippenszene Aufmerksamkeit erregt, die das Jesuskind in einem Käfig von seiner Mutter getrennt zeigte – die Heiligen Drei Könige hinter einem hohen Zaun. Laut Josoma war die Darstellung ein Zeichen des Protests gegen die Politik der Trump-Regierung, Familien an der Grenze zu trennen.









Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.