Vorwurf aus Kiew:

Russland verschleppt Kinder nach Nordkorea

Außenpolitik
04.12.2025 17:51

Russland hat inzwischen fast 20.000 ukrainische Kinder in seiner Gewalt. Seit Jahren werden diese verschleppt und in „Umerziehungslager“ gebracht, in denen sie etwa an Militärtrainings teilnehmen müssen. Manche der Kinder dürften auch nach Nordkorea geschickt worden sein.

Die Regierung in Kiew wirft Russland vor, ukrainische Kinder in „Umerziehungslager“ in Nordkorea geschickt zu haben. Es gebe ein Netzwerk von 165 solchen Lagern in der besetzten Ukraine, in Belarus und in Russland – sowie in Nordkorea, sagte am Donnerstag der Menschenrechtsbeauftragte der ukrainischen Regierung, Dmytro Lubinets. Er berief sich dabei auf Erkenntnisse der in Kiew ansässigen Menschenrechtsgruppe RCHR.

Menschenrechtlerin kennt spezifische Fälle
Auch die ukrainische Menschenrechtlerin Kateryna Rashevska berichtete vor dem US-Kongress von zwei dokumentierten Fällen: „Der zwölfjährige Misha aus der besetzten Region Donezk und die sechzehnjährige Liza aus dem besetzten Simferopol wurden in das Lager Songdowon in Nordkorea gebracht“.

Beinahe 20.000 betroffene Kinder
Die ukrainische Regierung wirft Russland vor, seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Jahr 2022 fast 20.000 Kinder entführt oder zwangsweise vertrieben zu haben. Ein Vertreter des Regionalen Zentrums für Menschenrechte (RCHR) hatte am Mittwoch in einer Anhörung vor dem US-Senat gesagt, dass zumindest einige der Kinder in ein Lager an der Ostküste Nordkoreas geschickt worden seien.

Traumatisierendes Umfeld
In dem Lager sei ihnen unter anderem beigebracht worden, „japanische Militaristen zu zerstören“, erklärte der RCHR-Vertreter. Außerdem hätten sie einen nordkoreanischen Veteranen getroffen, der für die Kaperung eines US-Spionageschiffes 1968 verantwortlich gewesen sei.

Diktaturen sind gegen Rückgabe entführter Kinder
Auch bei der UN wurde die Entführung von Kindern aus der Ukraine zuletzt thematisiert. 91 Länder stimmten dabei für eine Resolution, die den Kreml auffordert, die Kinder zurückzugeben. 57 Staaten enthielten sich, zwölf solidarisierten sich mit Russland; darunter Nordkorea, der Sudan und der Iran.

Internationaler Haftbefehl gegen Putin wegen Entführungen
Russland weist den Vorwurf der Massenentführung ukrainischer Kinder zurück. Der Kreml hat aber eingestanden, seit Beginn der Offensive in der Ukraine einige Kinder „verlegt“ zu haben. Dies sei jedoch zu deren Schutz geschehen und Russland bemühe sich um die Wiedervereinigung mit ihren Familien. Der Internationale Strafgerichtshof hatte bereits 2023 Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen der mutmaßlichen Deportation und Verschleppung von ukrainischen Kindern erlassen.

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