Betrugsbekämpfer

Im schlimmsten Fall drohen Benko bis zu 20 Jahre

Wirtschaft
05.12.2025 16:30

Seit Jahren steht René Benko im Visier der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA). Nun tut sich eine neue Front auf: Das Amt für Betrugsbekämpfung ermittelt wegen mutmaßlichen Finanzbetrugs. Bitter für Benko: Eine mögliche Strafe würde zusätzlich auferlegt und den drohenden Strafrahmen auf bis zu 20 Jahre erhöhen.

Am 10. Dezember steht René Benko erneut vor dem Landesgericht Innsbruck. Im zweiten Prozess geht es erneut um betrügerische Krida, diesmal um einen geheimen Tresor, dessen wertvoller Inhalt (Luxusuhren, Manschettenknöpfe, Bargeld) vor den Gläubigern des Milliardenpleitiers versteckt worden sein soll. Abseits davon ermittelt die WKStA in einem Dutzend weiterer Stränge wegen des Verdachts der Untreue und des schweren Betrugs. Benko bestreitet die Vorwürfe vehement, es gilt die Unschuldsvermutung.

Das österreichische Strafgesetzbuch schreibt selbst bei schwersten Vermögensdelikten, wie sie Benko vorgeworfen werden, eine Obergrenze vor: Auch wenn der 48-jährige Tiroler in den kommenden Jahren weitere Verurteilungen nach dem Strafgesetzbuch kassieren würde, bliebe es insgesamt bei maximal zehn Jahren Haft. Im Gegensatz etwa zu den USA, wo ein Finanzbetrüger wie Bernie Madoff sogar zu 150 Jahren verurteilt werden kann.

Sonderermittler der Finanz
Doch für Finanzjongleur Benko hat sich mit Ermittlungen wegen Finanzbetrugs eine neue, gefährliche Front aufgetan: Laut Recherchen von „Krone“ und „News“ ermittelt das Amt für Betrugsbekämpfung abseits der öffentlichkeitswirksamen Strafprozesse seit Monaten auf Hochtouren gegen den Spekulanten. Die Sonderermittler des Finanzministeriums verfügen über die Befugnisse der Kriminalpolizei und haben dem Vernehmen nach vor allem die Benko-Stiftungen im Visier.

Gegen Benko ermittelt auch das Amt für Betrugsbekämpfung.
Gegen Benko ermittelt auch das Amt für Betrugsbekämpfung.(Bild: APA/BARBARA GINDL, Krone KREATIV)

Bitter für Benko: Mögliche Verurteilungen nach dem Finanzstrafgesetz gehen nicht in allfälligen Strafen für Vermögensdelikte auf. Heißt: Auf Finanzbetrug stehen ebenfalls bis zu zehn Jahre Haft. Und eine Haft im Falle der Verurteilung wegen Finanzbetrugs würden zusätzlich zu Verurteilungen wegen Betrugs, Krida und Untreue verhängt werden – ohne den zehnjährigen Deckel des Strafgesetzbuches. Im schlimmsten Fall drohen Benko deshalb bei Verurteilungen insgesamt bis zu 20 Jahre Haft.

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