Ende November 2025 waren 11.822 Personen beim AMS Vorarlberg arbeitslos vorgemerkt – das sind 3,9 Prozent mehr als im Vorjahr zu dieser Zeit. Allerdings gibt es auch Grund zur Hoffnung.
Angesichts der Tatsache, dass die Vorarlberger Wirtschaft nun schon seit Jahren schwächelt, zeigt sich der Arbeitsmarkt sehr robust. Massenentlassungen sind bislang ausgeblieben, die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen im November noch einmal angewachsen, der Anstieg fiel mit 3,9 Prozent allerdings moderat aus. Und es scheint so, als wäre damit der Höhepunkt fast erreicht. „Die aktuellen Prognosen gehen davon aus, dass die Personalnachfrage ab Mitte 2026 wieder steigen dürfte. Ab diesem Zeitpunkt rechnen wir mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit“, gibt sich Bernhard Bereuter, Geschäftsführer des AMS Vorarlberg zuversichtlich. Positiv auf die Arbeitslosenzahlen auswirken wird sich definitiv die startende Wintersaison – von insgesamt 2146 vorgemerkten Jobsuchenden im Tourismus haben 58,3 Prozent eine Einstellzusage für die kommenden Wochen.
Junge Menschen mit guten Jobchancen
Bei den jungen Arbeitslosen unter 25 Jahren macht sich sogar schon seit Längerem eine Entspannung bemerkbar, seit Juli ist die Zahl der Jobsuchenden in dieser Altersgruppe rückläufig. Ende November waren 1465 Jugendliche beim AMS als arbeitslos gemeldet, das sind 5,7 Prozent weniger als im Vorjahr. „Bei Jugendlichen mit maximal einem Pflichtschulabschluss setzen wir alles daran, dass sie eine Ausbildung abschließen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Besetzung offener Fachkräftestellen“, betont Bereuter.
Ältere als „Sorgenkinder“
Ein überproportionales Wachstum gab es hingegen bei den über 50-Jährigen zu verzeichnen. In dieser Altersgruppe waren mit Ende November 3821 Personen auf Jobsuche, das sind 8,7 Prozent mehr als zur selben Zeit im Vorjahr. „Das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis von Fehlentscheidungen und mangelnder Verantwortung vieler Betriebe“, klagt Reinhard Stemmer, Landesvorsitzender des ÖGB. Der Gewerkschaftsboss steht daher auch einer Anhebung des Pensionsalters kritisch gegenüber: „Während manche Arbeitgeber und die Industriellenvereinigung über ein höheres Pensionsalter diskutieren, verlieren gleichzeitig viele Menschen schon mit 55 oder 60 ihren Job. Pensionsalter rauf, aber Jobchancen runter – das ist absurd und unsozial.“ Stattdessen gelte es, jene Unternehmen zu unterstützen, die älteren Angestellten die Treue halten bzw. solche auch einstellen – und jene Betriebe mit Ausgleichszahlungen zu bestrafen, die „ältere Menschen systematisch ausschließen und ihre Kosten damit auf die Allgemeinheit abwälzen“.

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