Mit einer ungewöhnlichen Charity-Aktion wartet das Theater Kosmos in Bregenz auf: Das Kulturhaus hat gemeinsam mit der Wiener Künstlerin Cäcilia Brown aus Abrissmaterial des Kaufhauses Lamarr „Betongold“ – und zwar in Form von Topfuntersetzern – hergestellt. Die 300 Unikate werden nun verkauft, der Erlös kommt der Initiative „Hunger auf Kunst und Kultur“ zugute.
Die in Wien lebende Bildhauerin Cäcilia Brown befasst sich in ihren Arbeiten häufig mit historischen Schichten im urbanen Raum, was sie auch zur Baustelle des nie fertiggestellten Prestigeprojekts Kaufhaus Lamarr des gefallenen Immobilieninvestors René Benko führte, das nach der Insolvenz der Signa-Gruppe seit diesem Sommer abgerissen wird. Aus Brocken des Rohbaus fertigte die Künstlerin Topfuntersetzer, diese sind funktionale Gebrauchsgegenstände und Kunstobjekte zugleich. „Die Betonuntersetzer bringen uns ein Stück allgegenwärtiges Baumaterial auf den Tisch, das auch zum Symbol geworden ist für unseren zu großen gesellschaftlichen Appetit nach Ressourcen, nach Boden, nach Wachstum und in diesem Fall trifft der auf den Hunger auf Kunst und Kultur“, erklärt die Künstlerin.
20 Euro für die gute Sache
Um eine Spende von jeweils 20 Euro kann man nun also einen „Splitter einer Benko-Immobilie, ein Stück österreichische Zeitgeschichte“ erwerben. „Mit dieser Solidaritätsbekundung wird die Verschwendung von Ressourcen und Steuergeldern durch den Signa-Konzern zumindest zum kleinen Teil wieder zu etwas Sinnvollem“, so Mitinitiatorin Martina Feurstein, Obfrau des Klub Kosmos. „Hunger auf Kunst und Kultur“ wurde 2003 vom Schauspielhaus Wien gemeinsam mit der Armutskonferenz gegründet, seit 2008 gibt es die Solidaraktion auch in Vorarlberg. Mit dem Kulturpass erhalten Benachteiligte kostenlosen Zugang zu über 1250 Theatern, Museen, Kinos und Konzertsälen.

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